«Kalte Nächte und sonnige Tage» wünscht sich Vinzenz Bütler für den Herbst. Dann erhalten seine Äpfel eine schöne rote Färbung. Über 20 Sorten baut er an, auch Robustsorten wie Ladina, Bonita und die Sorte Wurtwinning mit dem Markennamen Bloss.

«Mal schauen, ob sie ihren Platz im Detailhandel finden werden», sagt Bütler. Seine Frau Astrid Bütler hegt jedoch keine Zweifel, dass ihre Kunden im Hofladen zugreifen werden. «Unsere Kunden probieren gerne neue Sorten aus», sagt sie. Sie hätten für Äpfel und Birnen einen Einheitspreis von zurzeit Fr. 3.30/kg. Die Kunden mischen in ihren Einkauf alle Sorten durcheinander, sodass alle Ifco-Kisten ungefähr gleichzeitig leer seien.

Geräumig und funktional

Ihr Hofladen ist denn auch richtig schön, geräumig und funktional. Die Kunden schätzen ihn. Das zeigte sich am Hofladen-wettbewerb, wo Bütlers nicht nur eine Auszeichnung bekamen, sondern auch den Publikumspreis und den Preis des Schweizer Obstverbands einheimsten.

Sie hatten vor zwei Jahren investiert und einen neuen Hofladen inklusive Verarbeitungs- sowie Kühl- und Tiefkühlräume gebaut. Vinzenz Bütler weiss es noch, als wäre es gestern gewesen. «Am 1. Oktober 2022 haben wir den neuen Laden eröffnet», sagt er. Seither sind sie umsatzmässig auf Kurs. Immerzu fahren Autos vorbei und biegen Richtung Hofladen ab.

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Von 7 bis 20 Uhr

Es ist ein Selbstbedienungsladen auf 75 m², der von 7 bis 20 Uhr geöffnet ist. Im Mittelpunkt steht die Obst- und Gemüsetheke, rechts dahinter auf einem Gestell ein breites Sortiment an Zwetschgen und Beeren und vor dem Laden Kürbisse. «Salat und ein Gemüsesortiment kaufen wir von einem Gemüsebauer in der Region zu, welcher von uns Obst übernimmt», erklärt Vinzenz Bütler. Zudem verkaufen sie ein kleines Sortiment an Milchprodukten. Diese stammen von einem Landwirt in der Nachbargemeinde, welcher alles in einer Hofmolkerei selbst verarbeitet.

Eier beziehen sie vom Bruder Bruno Bütler, der einen Betrieb im Wädenswiler Berg bewirtschaftet. Dann gibt es noch ein Gestell mit Mehl und Müeslimischungen. «Das Getreide liefern wir an die Bachtalmühle in Sins und von ihr beziehen wir Mehl und Müeslimischungen», erklärt Vinzenz Bütler.

Dann wären da noch die Blumen. Für die Kunden steht ein Selbstpflückfeld zur Verfügung. Sie können aber auch im Laden Schnittblumen kaufen. Man muss schon sagen, Astrid Bütler hat ein Händchen für die Blumen. Grossartig sind die Topfblumen beim Eingang und die Sträusse im Ladeninneren.

Konfitüren und Gefrorenes

Während Vinzenz Bütler die Gestelle auffüllt, ist Astrid Bütler am Konfitüren einkochen. Das Angebot an verarbeiteten Produkten ist gestiegen. Es gibt nicht nur Süssmost, sondern auch Sirups, Konfitüren und einen fein abgeschmeckten Himbeeressig. Gerne greifen die Kunden auch zu gefrorenen Früchten und Beeren. Alles ist mit dem Hoflogo schön deklariert. Früchte und Gemüse sind mit weisser Schrift auf einer schwarzen Tafel beschriftet, teils in Astrid Bütlers schöner Handschrift, teils mit einem Plotter.

«Trotz Selbstbedienung trifft man uns immer an», sagt Astrid Bütler. «Die Leute wollen wissen, woher die Produkte kommen, und wollen die Familie dahinter kennenlernen», ergänzt Vinzenz Bütler. Das sorge auch für Mund-zu-Mund-Propaganda. Das sei übrigens der beste Kommunikationskanal – sehr viel wichtiger als die Präsenz auf den sozialen Medien.

Betriebsspiegel

Name: Astrid und Vinzenz Bütler
Ort: Wädenswil
Ackerfläche: 20 ha
Spezialkulturen: 11 ha Obst und Beeren, 0,5 ha Kürbis, plus Ackerbau und Ökoausgleich.