Erst nach explizitem Nachfragen rückt Johannes Meyer damit raus: Er schloss die Berufsschule am Plantahof in Landquart GR mit der besten Note ab. Und im Kanton Tessin habe in diesem Jahr niemand die Lehre als Landwirt besser abgeschlossen als er, ergänzt der 20-Jährige nur zögernd. Sein Lächeln verrät jedoch, dass er stolz auf seine Leistungen ist.

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Vorbereitung ist alles

Mit seinem erfolgreichen Abschluss hat sich Johannes Meyer für die Swiss Skills im September qualifiziert. Neben den Kategorien Tierhaltung, Mechanisierung und Arbeitsumfeld wird er auch im Pflanzenbau geprüft. Dort fühle er sich am sichersten, weil er in diesem Bereich die Lehre «recht gut» abgeschlossen hat. «Recht gut» bedeutet hier mit der Höchstnote, wie Meyer nach Rückfrage ergänzt. Am meisten Respekt habe er hingegen vor den Aufgaben zur Tierhaltung: «Dieses Gebiet ist sehr breit, wodurch es schwierig abzuschätzen ist, was mich an den Swiss Skills erwartet.»

Um optimal vorbereitet in die Wettkämpfe starten zu können, nimmt Meyer an den vier von den ostschweizer Landwirtschaftsschulen organisierten Übungstagen teil. Zudem repetiert er selbstständig den Schulstoff und arbeitet auf dem 27 Hektar grossen Betrieb seines Vaters mit.

Einen gewissen Ehrgeiz habe der 20-Jährige schon immer gehabt, auch schon an der Oberstufe. Das Geheimnis seiner guten Leistungen? «Ich versuche, das System als Ganzes zu verstehen.»

Einmal Bauer, immer Bauer

Das Auffrischen des theoretischen Wissens vor den Swiss Skills ist für Johannes Meyer besonders wichtig, da sein Lehrabschluss bereits ein Jahr zurückliegt. Unterdessen hat er die Berufsmatura gemacht und die Rekrutenschule angefangen. Was gefällt ihm besser: Das Arbeiten als Motorfahrer oder als Landwirt? Meyer zögert keine Sekunde: «Das ist ganz klar – in der Landwirtschaft fühle ich mich mehr zu Hause. Zwar ist es schön, auf den Fahrten die Schweiz zu sehen. Aber schliesslich schaue ich vor allem aus dem Fenster, um zu sehen, was in der Landwirtschaft läuft.»

Nach dem Militär hat der 20-Jährige im Sinn, an der HAFL in Zollikofen BE Agronomie zu studieren. Er könnte sich vorstellen, anschliessend neben der Weiterführung des elterlichen Betriebes auch in der landwirtschaftlichen Beratung tätig zu sein.

Vom Bauern war Johannes Meyer seit klein auf fasziniert, schon als Bub half er seinem Vater auf dem Hof. So war die Berufswahl schnell geklärt. Das erste Lehrjahr verbrachte Meyer auf dem Gutsbetrieb Plantahof, wo Mutterkühe und Milchvieh sowie Ziegen und Schafe gehalten werden. Auf dem Tessiner Betrieb Ramello erhielt Meyer dann während den folgenden zwei Jahren Einblicke in die Milchwirtschaft, die Schweinehaltung und den Ackerbau. Zudem konnte er seine Italienischkenntnisse stark verbessern. Der Bündner genoss die Abwechslung, welche jeder Tag der Ausbildung mit sich brachte – fast jeder Tag. «Zwei Tage lang den Schweinestall mit dem Hochdruckreiniger zu putzen, das gefiel mir weniger», erzählt Meyer und lacht. Aber das gehöre halt dazu, es gäbe ja auch wieder andere Tage.

Debora Moos

 

Welche Eigenschaften Johannes Meyer zum Erfolg führen könnten und was der Landwirt in seiner Freizeit unternimmt, lesen Sie in der Printausgabe der Bauernzeitung vom 17. August 2018.

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