Gestern beriet die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrats (WAK-N) über verschiedene Vorlagen. Darunter waren auch der Grenzschutz sowie die Einzelkulturbeiträge für Zucker. Beim Mindestgrenzschutz wurde im Sinne der Schweizer Zucker AG (SZU) entscheiden, heisst es in einer Mitteilung. So sollen 70 Franken pro Tonne gesetzlich verankert werden. Mit dem Ausgang der Diskussion zu den Einzelkulturbeiträgen ist die SZU aber gar nicht zufrieden.
Kürzung bedroht die Existenz
Die WAK-N hat sich für eine Senkung der Einzelkulturbeiträge für Zuckerrüben auf 1'500 Franken ausgesprochen. Sollte sich das Parlament dem anschliessen, werden in absehbarer Zeit viele Zuckerrübenpflanzer diese Kultur aufgeben, prognostiziert die SZU. Dieser Verlust könne trotz der Unterstützung durch die SZU nicht von Bio- und IP-Zucker aufgefangen werden.
«Die Schweizer Zucker AG bedauert diesen Entscheid und sieht sich in ihrer Existenz bedroht», heisst es weiter.
Nur eine Fabrik wäre nicht wirtschaftlich
Der Rückgang der Anbauflächen werde zur Schliessung einer der beiden Zuckerfabriken und dem Verlust der dortigen Arbeitsplätze und Lehrstellen führen. Eine Studie im Auftrag des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) habe gezeigt, dass die Wirtschaftlichkeit beim Betrieb nur einer Fabrik nicht gegeben wäre.
Die SZU ist sich sicher, für ihr Anliegen Rückhalt in der Bevölkerung zu haben: «Auch gesellschaftspolitisch könnte dieser Entscheid Stirnrunzeln verursachen. Die Schweiz verzichtete auf die Selbstversorgung mit Zucker und wäre ausschliesslich abhängig von importiertem Zucker, der nachweislich weniger nachhaltig produziert wird. Die Schweizer Zucker AG ist über- zeugt, dass die Schweiz die Verfügbarkeit der wichtigsten Lebensmittel des täglichen Bedarfs sicherstellen muss und dies auch Volk erwartet wird», schliesst die Mitteilung.