Schweizer Geschichte mal anders: Susanna Grogg-Roggli verband im Buch «Lieben und Leiden im Schwarzenburgerland» historische Fakten mit fiktiven Figuren und Dialogen.
Die im Frühling verstorbene Susanna Grogg-Roggli wusste, worüber sie schrieb: Sie ist selbst im Schwarzenburgerland aufgewachsen, studierte in Bern Geschichte und zog später in Albligen ihre Kinder gross. Zu dieser Landschaft zählen vier Gemeinden im Kanton Bern, die zwischen Sense und Schwarzwasser gelegen sind.
Im 19. Jahrhundert galt das Schwarzenburgerland als ärmsten Region des Kantons. Die Gründe dafür waren Missernten, eine starke Bevölkerungszunahme sowie die damals geltende Armengesetzgebung.
Susanna Grogg-Roggli
Lieben und Leiden im Schwarzenburgland
Weber Verlag, 178 Seiten
Traurige Zustände
«Unsere Vorfahren lebten zum Teil in himmeltraurigen Umständen», erklärte Susanna Grogg-Roggli Anfang Jahr in einem Artikel der Könizer Zeitung. «Ich erhoffe mir, dass ich mit dem Buch historisches Bewusstsein vermitteln kann – so dass die Leute etwas mehr Verständnis für Probleme in anderen Gesellschaften oder Ländern haben.»
Hintergrund jeder Erzählung ist ein historisches Dokument. Daraus entwickelte die Autorin anschauliche Schilderungen vom Leben der «Landlüt» im 18. und frühen 19. Jahrhundert, der Zeit des aristokratischen Stadtstaates Bern und dessen Untergang im Jahr 1798. Historische Illustrationen und aktuelle Landschaftsbilder begleiten den Text.