Robert Flückiger, Präsident des Vereins Solothurner Chästag, ist am Donnerstag vergangener Woche morgens um 8 Uhr bereits unterwegs in der Vorstadt mit einer riesigen Leiter. «Auch der 11. Chästag wird gut werden für Marktfahrerinnen, Besucher und für uns Organisatoren», sagt er. Und: «Das verheisst das wunderbare Wetter, von dem wir einmal mehr profitieren können.»
Die Freude überwiegt
Die Schreibende fragt, ob er enttäuscht sei, weil das Fest auch dieses Jahr ohne Alpfahrt und Abendunterhaltung stattfindet. Robert Flückiger winkt ab: «Wir freuen uns, dass wir den Anlass in abgespeckter Form durchführen können.» Hätten die Verantwortlichen den Chästag wie in früheren Jahren durchführen wollen, hätte die Solothurner Vorstadt abgesperrt werden müssen. Nur so wäre es möglich gewesen, die Leute «kontrolliert» einzulassen. «Es ist, wie es ist», hält Flückiger abgeklärt fest, «und es ist gut so. Nun muss ich weiter, es gibt bis 11 Uhr noch viel vorzubereiten». Packt seine Leiter und verschwindet zwischen Fahrzeugen und Anhängern und den ersten Standhaltern.
Es herrscht eine idyllische Atmosphäre
Die Stimmung in der Vorstadt ist geradezu idyllisch: Der Platz ist in weiches Licht getaucht, das durch die Blätterdächer dringt. Auf der Aare, vor der majestätischen Kulisse der Kathedrale, zeigen sich Wasser- und Sonnenspiele. Nach und nach treffen die Marktfahrerinnen und Marktfahrer ein, begrüssen sich erfreut, packen ihre Utensilien aus, stellen Stände auf und rücken Tische zurecht. Alles geschieht in absoluter Ruhe. Es scheint, niemand wolle stören durch lautes Reden oder Rufen. Überall sind geschäftige junge Frauen und Männer, die das gleiche elegante T-Shirt mit der Aufschrift «Edelvetiva» tragen, zu sehen. «Wir sind hier im Unterricht», lacht Larissa Fiechter aus Kappel.
Vermarktung in der Praxis
Auf die Frage, wo die Schulbänke seien, erklärt sie: «Wir sind Schüler(innen) vom Wallierhof und heute den ganzen Tag engagiert als Helferinnen und Helfer. Der Chästag soll uns das Thema Vermarktung näherbringen.» Auch wenn der Markt mit Chäs überschrieben ist, gibt es an den rund 50 Ständen eine grosse Auswahl weiterer Produkte zu kaufen. Neben dem riesigen Angebot an Bauernhoferzeugnissen werden Blumen und Pflanzen, Back- und Wurstwaren sowie Edelweissmode angeboten. Der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) ist mit neckisch ausgeschmückten Lockpfosten und einem Infostand vertreten und Kinder können im Streichelzoo verweilen. Am Ende des Tages sind alle zufrieden. Und Robert Flückiger hält fest: «Wir freuen uns auf den nächsten Chästag am 1. September 2022!»