Den Begriff Nachhaltigkeit soll Hans Carl von Carlowitz im ausgehenden 15. Jahrhundert geprägt haben, indem er ihn auf die Waldwirtschaft übertrug. Von Carlowitz soll festgehalten haben, dass einem Wald nur so viel Holz entnommen werden kann, wie innert nützlicher Frist wieder nachwachsen kann. Nachhaltigkeit in diesem ursprünglichen Verständnis soll sicherstellen, dass ein System in seinen natürlichen und wesentlichen Eigenschaften langfristig erhalten bleiben kann.
Nachhaltigkeit: Definition verändert sich
Erst Ende des 20. Jahrhunderts folgte mit dem Brundtland-Bericht eine der bis heute geläufigen neuzeitlicheren Definitionen, die auch das langfristige Handeln miteinbezieht: «Die Menschheit ist zu einer nachhaltigen Entwicklung fähig und kann gewährleisten, dass die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt werden, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zur Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse zu beeinträchtigen.» Diesem umfassenden Verständnis folgend haben die UNO-Mitgliedsstaaten am 1. Januar 2016 17 Ziele mit 169 Zielvorgaben für nachhaltige Entwicklung verabschiedet: die Agenda 2030.
Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft
In der Landwirtschaft gibt es zwei Treiber für Nachhaltigkeit: Landwirte und der Staat. Erstere verfügen über Erfahrungs- und Erkenntniswissen darüber, wie an ihrem Standort nachhaltige Landwirtschaft funktionieren kann. Letzterer sorgt für günstige Rahmenbedingungen.
In der Schweiz ist das Bundesamt Für Landwirtschaft daran, Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungsketten zu gewährleisten. Dabei geht es unter anderem um die Förderung einer nachhaltigeren Ernährungsweise, um die Verminderung von Lebensmittelverschwendung und darum, natürliche Ressourcen besser nutzen zu können.
hja