SiloballenFolienrecycling: Jetzt soll der Durchbruch kommenSamstag, 21. Mai 2022 Im April 2022 begann der Verein Erde Schweiz damit, Agrarkunststoffe auch in der Schweiz zu sammeln. Zuvor hatte das System in Deutschland Erfolge gefeiert, nun ist das Folien-Recycling offenbar auch hierzulande gut angelaufen: Das selbstgesteckte Rücknahmeziel von 1200 Tonnen wurde laut Mitteilung bereits im ersten Jahr übertroffen. Insgesamt kamen 1800 Tonnen Material zusammen und der Verein zeigt sich von der grossen Resonanz begeistert.

Unabhängig geprüft

Gebrauchte Silofolien, Garne und Netze aus Kunststoff, die in einer Sammelstelle abgegeben werden, kommen in Verwertungsanlagen im Inland oder der EU. Die Vorgänge zur Sammlung und des Recyclings werden laut dem Verein Erde von einem unabhängigen Prüfer kontrolliert, der einen Bericht erstellt. Damit sei die stoffliche Verwertung des gesammelten Materials zertifiziert.

Tonnenweise Treibhausgas eingespart

Laut Mitteilung hat das Recycling von Agrarkunststoffen in der Schweiz 2022 über 2000 Tonnen CO2 eingespart.

Pro Jahr kommen schätzungsweise rund 6000 Tonnen Folien und Netze für die Landwirtschaft in Umlauf, für die es dank dem Verein Erde Sammelstellen gibt. Für dieses Jahr ist geplant, das Netzwerk von rund 100 Annahmepunkten zu erweitern und somit auch die recycelte Menge zu vergrössern.  

Hier finden Sie eine Übersicht zu den Erde-Sammelstellen für das Folien-Recycling.

 


Photovoltaik zu fast 100 Prozent recycliert

Aktuell ist eher vom Neubau von Solaranlagen die Rede als von deren Entsorgung. Dafür aber gibt es in der Schweiz seit 10 Jahren ein System, das die stoffliche Wiederverwertung der Module über die vorgezogene Recyclinggebühr (VRG) finanziert. Die VRG ist im Anschaffungspreis inbegriffen und dank der vielen Module, die derzeit neu installiert und damit gekaut werden, füllt sich der Fonds für die Recyclingkosten der Zukunft. So erklärt es die Stiftung Sens in einer Mitteilung, die sich in der Wiederverwertung diverser Elektro- und Elektronikgeräten engagiert.

Zwar beträgt die Sammelquote von Solarmodulen in der Schweiz laut Sens nahezu 100 Prozent, die Menge ist aber für die Spezialisierung inländischer Entsorgungsbetriebe zu klein. Daher geschehe die Verwertung in einem grenznahen deutschen Betrieb. 75 Prozent der Rohstoffe gelangen demnach wieder in den Kreislauf:

  • Glas und Silizium werden geschreddert und zu Glaswolle weiterverarbeitet.
  • Metalle wie Eisen, Aluminium und Kupfer bereiten Schmelzwerke wieder auf.
  • Aus der Kunststofffolie, dank der die Solarmodule zusammenhalten, entstehe in Kehrichtverbrennungsanlagen Strom oder Wärme.
  • Die Folie kann auch zur Wärmeproduktion für die Zementherstellung zum Einsatz kommen.