Der Geschäftsführer des Vereins Raclette Suisse Jürg Kriech und Präsident Jürg Simon begrüssten am Mittwoch die Mitglieder zur 25. Vereinsversammlung in Selnau ZH. Die Mitglieder sassen zum Jubiläum mit bundesrätlich vorgeschriebenen Abständen im Publikum, während ihnen Kriech die Aktivitäten und Zahlen des Vorjahres präsentierte.
Exportmenge steigt
Laut dem Geschäftsführer ist die exportierte Menge Schweizer Raclettekäse im Jahr 2019 um 37 % gestiegen. «Wir sind mit 2977 Tonnen auf einem neuen Rekordwert», so Kriech. Die Produktion wuchs um 2,9 % und erreichte einen Wert von 15 623 Tonnen.
Die diesjährige Exportmenge wuchs bis März an. Ab dem Lockdown nahm die exportierte Menge ab. Diese Einbusse konnte jedoch durch erhöhten Raclettekäsekonsum in Privathaushälten kompensiert werden, so Kriech weiter. Im Vergleich zum Vorjahr seien deshalb die Exportmengen im April 2020 trotzdem um 13 % höher gewesen.
Der wichtigste Exportmarkt sei nach wie vor Deutschland mit über 1600 Tonnen im Jahr 2019. «Wir expandieren auch in die Vereinigten Staaten», so Kriech. Dort sei das Naturprodukt auf rund des Verzichts auf das Konservierungsmittel Natamycin und dank des Swissness-Rufs populär. Weitere importierende Länder seien Belgien, Holland, Luxemburg und Frankreich.
Bescheidene Importmenge
Laut dem Verein betrug die Importmenge von Fontalkäse (Raclette) im 2019 unter 1000 Tonnen. Diese Menge ist vergleichbar mit derjenigen aus dem Vorjahr.
Ab 1. Juli darf auch Raclettekäse als «ohne GVO» gekennzeichnet werden. Die Auslobung muss jedoch folgende Bezeichnung enthalten: «Für die Fütterung der Tiere wurden keine gentechnisch veränderten Futterpflanzen oder daraus gewonnene Erzeugnisse eingesetzt.» Diese Regelung betrifft bis jetzt Eier, Milch und Fleischprodukte. Damit wird die Schweizer Gesetzgebung an das EU-Lebensmittelrecht angeglichen.
Sommertaugliches Raclette
Im Hinblick auf kürzere Winter macht sich der Verein für sommertaugliches Raclette fit. Mit gezielten Werbeaktionen soll so die Absatzmenge auch in den heissen Monaten gefördert werden.
Der Verein entzog sich aus dem Forschungsprojekt zu Schutzkulturen gegen die Buttersäuregärung. Der Verein unterstütze zusammen mit Agroscope, dem KTI (Kommission für Technologie und Innovation) die Forschung während sechs Jahren.