Seit 2003 produziert Cremo in der gemieteten Käserei in ­Kriechenwil Emmentaler AOP. Nun ist Schluss. War Cremo dort Milchkäufer und hat ein Käserteam angestellt oder hat sie nur den Käse abgekauft?

Alex Segovia: Cremo war Produzent von Emmentaler AOP am Standort Kriechenwil BE und Affineur in Düdingen FR. Die Mitarbeiter der Käserei in Kriechenwil haben einen Arbeitsvertrag mit Cremo. Bei der Einstellung des Betriebs Ende April 2025 können sie, wenn sie möchten, in einen anderen Bereich des Unternehmens wechseln. Es wird keine Entlassungen geben.

Wie viele Milchproduzenten lieferten ihre Milch in die Käserei Kriechenwil. Wie hoch war die Liefermenge und wo geht jetzt die Milch der Lieferanten hin?

Ein Dutzend Milchbauern beliefern unsere Käserei in Kriechenwil, die jährlich etwa zwei Millionen Kilogramm Milch verarbeitet. Die Lieferungen werden bis zum Ende des Vertrags im Mai 2025 fortgesetzt. Danach steht es ihnen frei, an Cremo oder andere Verarbeiter zu liefern.

Man hört munkeln, dass Cremo neben Kriechenwil noch zwei weitere Käsereien, wo sie Emmentaler AOP produzieren, schliessen will. Stimmt das, wenn ja, um welche Käsereien handelt es sich dabei und was sind dort die ­Gründe?

Die einzige Emmentaler AOP-Käserei, die Emmentaler AOP für Cremo herstellt, ist die Käserei in Kriechenwil. Es stimmt jedoch, dass wir auch Käse von anderen Käsereien veredeln. Auch hier wird unsere Tätigkeit als Affineure von Emmentaler mit dem Ende des laufenden Vertrags eingestellt. Dies ist logisch, da wir unsere Produktions- und Reifungsaktivitäten einstellen. 

Welche Prognosen stellen Sie dem Emmentaler AOP für die Zukunft. Was müsste sich ändern, damit der Käse wieder vermehrt nachgefragt wird?

Wir wollen und können uns zu dieser Frage nicht äussern, da sie eher an den Dachverband Emmentaler Switzerland gerichtet ist. Wir weisen jedoch darauf hin, dass wir uns nicht vollständig aus dem Markt für Emmentaler AOP zurückziehen, da wir die Vermarktung an unsere Kunden und Händler fortsetzen werden.