Wenn das Weidefutter immer spärlicher wird, haben Siloballen bald Hochsaison. Der Verein ERDE Schweiz und der Schweizer Bauernverband (SBV) empfehlen, Altfolie direkt nach dem Öffnen von groben Verunreinigungen zu befreien und fürs Recycling in einem Sack, Big Bag, Container oder Paloxe zu sammeln.
Mehrfach sinnvoll
Für die Wiederverwertung müssen verschiedene Foliensorten, Netze und Garne voneinander getrennt, besenrein und frei von Fremdstoffen sein, heisst es in einer Mitteilung. Der Aufwand lohnt sich für die Umwelt, da durch das Abgeben in einer Sammelstelle bzw. das anschliessende Recycling Ressourcen gespart werden können. Aber auch wirtschaftlich könne es sich bezahlt machen, schreiben ERDE und SBV: «Die Kosten für die Abgabe hängen von der Sammelstelle und den Transportwegen ab, liegen in der Regel aber unter denen der Kehrichtverbrennung.»
Selbst eine Sammelstelle eröffnen
Die Kosten hängen also von den Distanzen ab. Eine Übersicht zu bestehenden Sammelstellen gibt es online. Wenn die nächste Abgabemöglichkeit weit weg ist, können gemäss Mitteilung Bauernbetriebe für sich und ihre Nachbarn auch selbst eine neue eröffnen. Unterstützung dabei bietet die Organisation RIGK, die beim Einrichten der eigenen Sammelstelle, der Organisation der Sammlung und der ordnungsgemässen Dokumentation helfe.
Jeder kann eine Sammelstelle betreiben
Landwirte, aber auch Maschinenringe oder Lohnunternehmer können Sammelpartner für das Folien-Recycling werden. Die Annahme könne zu vorab festgelegten Terminen ein- bis zweimal jährlich oder ganzjährig organisiert werden. Für die Abrechnung sei eine Waage vor Ort zwar vorteilhaft, alternativ könne aber auch das Volumen geschätzt werden. Die Logistik (Containertransporte) organisiert entweder der Sammelstellenbetreiber oder das Unternehmen RIGK. Letzterer ist gemäss ERDE auch dafür verantwortlich, die finanzielle Unterstützung mit den Sammelpartnern zu vereinbaren. Weitere Informationen zur eigenen Sammelstelle für landwirtschaftliche Folien finden Sie hier.
Noch viel Luft nach oben
Jedes Jahr fallen nach Zahlen von ERDE Schweiz und des SBVs zwischen 6000 und 10'000 t Folie in der Landwirtschaft an. 2022 konnten rund 1800 t Silo- und Stretchfolien, Netze und Garne recycliert werden – das Wachstumspotenzial ist also gross. Die Verwertung geschieht im Inland oder in der EU, werde von einem unabhängigen Prüfer bestätigt und für die Zertifizierung ein Bericht erstellt.