Die Genossenschaft Faire Milch feierte heute Montag die Lancierung des Fairtrade-Milchlabels Faireswiss bei Cremo in Mont-sur-Lausanne (VD). In Zusammenarbeit mit dem Milchverarbeiter, der Detailhändlerin Manor und der Käserei Grand Pré de Moudon hat sie ein Konzept entwickelt, das den beteiligten Milchproduzenten einen Milchpreis von 1 Franken pro Liter sichern soll.
Für das Projekt arbeitete die Bäuerin Anne Chenevard eng mit dem European Milk Board (EMB) und dessen Präsidenten Erwin Schöpges zusammen: Die Schweiz ist das siebte europäische Land, das dieses Abenteuer wagt. In Luxemburg wird ein Jahresdurchschnitt von 3 l Fair-Trade-Milch pro Einwohner erreicht.
Aufschlag von 30 Prozent
Der Preis von 1 Franken pro Liter Milch decke die Produktionskosten und entspreche einem Aufschlag von 30 Prozent gegenüber dem aktuellen Preis, heisst es in einem Communiqué. Jedem Genossenschaftsmitglied werden zusätzlich 35 Rappen pro Liter Milch, die an die Molkerei geliefert werden, bezahlt.
14 Produzenten
Aktuell zählt die Genossenschaft 14 Produzentinnen und Produzenten aus den Kantonen Waadt, Freiburg, Berner Jura, Jura, Neuenburg und Baselland. Sie engagieren sich mit Anteilsscheinen entsprechend der eingespeisten Milchmenge. Faireswiss-Produzentinnen und -Produzenten erfüllen mindestens zwei von drei Bundesprogrammen (GMF, RAUS oder BTS) und erbringen den ökologischen Leistungsnachwies (ÖLN).
Die Verpflichtungen der Produzenten sind auf 18'000'000 l oder 50% der tatsächlich jährlich gelieferten Mengen begrenzt. Der Betrieb muss sich auch verpflichten, mindestens zwei Tage pro Jahr mitzuhelfen, das Produkt der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Weitere Produkte in der Pipeline
Cremo füllt derzeit eine UHT-Fairtrade-Milch mit einem Fettgehalt von 3,5% ab. Die Käserei Grand Pré produziert fünf Käse mit Faireswiss-Label. Ziel der Initiatoren ist es, das Produktangebot zu erweitern.
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