Die Situation der beiden Aargauer Obstbauern, die wegen eines Behördenfehlers ihre mit Bewilligung erstellten Folientunnel für Aprikosen abreissen sollen (wir berichteten), sei sinnbildlich für die Situation der Schweizer Landwirtschaft: Der Schädlingsdruck steigt, Pflanzenschutzmittel (PSM) sind in der Kritik und Alternativen wie Netze oder Folien werden bekämpft, schreibt der Schweizer Obstverband SOV in einer Medienmitteilung. 

Aufruf zur Zusammenarbeit

Der SOV ruft Bird Life Schweiz und Pro Natura zur Zusammenarbeit auf. Sie würden mit ihren Einsprachen wirksame Alternativen zu PSM verhindern. Der Entscheid des Aargauer Regierungsrat aufgrund der eingereichten Einsprachen sei ein Entscheid gegen den Schweizer Obstbau. Man bedauere diese Verhalten und möchte gemeinsam mit den Umweltverbänden konstruktive Lösungen finden. 

 

Entscheid wird angefochten

Für die betroffenen Aargauer Obstbauern ist der Entscheid gegen ihre Anlage, die sie im August 2018 eröffnet haben, ein finanzielles Desaster. Laut Obstverband kostete die Investition pro Anlage 50'000 Franken. Sie werden den Entscheid nun anfechten, um ihre Aprikosen zu retten, schreibt der SOV. 

 

Raumplanung anpassen

Gleichzeitig strebt der Obstverband eine Anpassung des Raumplanungsgesetzes an. So soll ein wirtschaftlicher Obstbau auch in Zukunft ermöglich sein. Das sei im Sinne aller Beteiligten: mehr inländische Früchte bedeuten weniger Importware aus dem Ausland.