Die marmorierte Baumwanze hat im letzten Jahr laut dem Schweizer Obstverband (SOV) über drei Millionen Franken Schaden verursacht (wir berichteten). Auch Gemüseproduzenten haben mit dem gebietsfremden Schädling zu kämpfen. Die IG Zukunft Pflanzenschutz befürchtet, dass es wegen der marmorierten Baumwanze künftig in der Schweiz regelmässig existenzbedrohende Ernteausfälle bei diversen Kulturen geben könnte, schreibt die IG in einer Medienmitteilung.
Zusätzliche Investitionen vom Bund gefordert
Um die inländische Produktion zu schützen und wegen Ernteausfällen Importe von Gemüse und Früchten aus dem Ausland zu vermeiden, brauche es Investitionen zur Förderung wirkungsvoller und nachhaltiger Massnahmen.
Mehr zur Situation mit und Bedrohung durch invasive Schädlinge und eingeschleppten Pflanzenkrankheiten finden Sie im Artikel "Zunehmender Schädlingsdruck: Gebietsfremde Pflanzen, Insekten und Pilze breiten sich aus".
Nationalrat Philipp Kutter (CVP/ZH) hat passend dazu kürzlich (18. 12. 2019) eine Motion eingereicht. Die IG Zukunft Pflanzenschutz unterstützt Kutters Forderung nach fünf Millionen Bundesgeldern über eine Zeitspanne von fünf Jahren. Damit soll die "Forschung im Bereich der marmorierten Baumwanze" und weiteren invasiven Schädlingen und Krankheitserregern vorangetrieben werden.
Innovation statt Verbote
Die IG Zukunft Pflanzenschutz betont, die Produktion von qualitativ hochwertigem Obst und Gemüse in der Schweiz sei nicht selbstverständlich. Man wünsche sich im Grundsatz Innovation statt Verbote und unterstütze daher Initiativen, die nachhaltige Lösungen im Pflanzenschutz ermöglichen.
Wer gehört zur IG Zukunft Pflanzenschutz?
In der IG vertreten sind diverse Verbände:
- Verband Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP)
- Schweizer Obstverband (SOV)
- Jardin Suisse
- Swiss Convinience Food Association (SCFA)
- Swisspatat
- Beratend wirkt das Schweizerische Konsumentenforum (KF) mit
Als Ziel formuliert die IG Zukunft Pflanzenschutz, man wolle neue Anliegen rund ums Thema Pflanzenschutz aufnehmen und umsetzbare Lösungen entwickeln. Damit soll das das Risiko von Pflanzenschutzmittel für Mensch und Umwelt reduziert werden.