Im Allgemeinen haben sich die Trends der letzten Jahre auch 2020 fortgesetzt, wie die Strukturerhebung des Bundesamt für Statistik (BFS) zeigt. So ging der Bestand an Milchkühen im letzten Jahr weiter zurück (-1,5 Prozent), wie auch die Anzahl milchproduzierender Betriebe (-2,6 Prozent). Im Gegenzug gibt es in der Schweiz immer mehr Mutterkühe (+ 2,4 Prozent). Hingegen ist im Bio-Bereich der Milchkuhbestand im Aufschwung (+2,8 Prozent).

Grössere Betriebe und viele Teilzeit-Arbeitskräfte

Innerhalb der letzten 30 Jahren hat sich gemäss BFS die durchschnittlich von einem Betrieb bewirtschaftete Fläche auf 21,15 Hektaren fast verdoppelt. Immer mehr Höfe stellen um auf Bio, 2020 wurde ein Plus von 3,8 Prozent verzeichnet, was 7'561 neuen Bio-Betrieben entspreche.

 

Insgesamt waren im vergangenen Jahr 149'500 Personen in der Schweizer Landwirtschaft tätig, wovon 12 Prozent ausländische Staatsangehörige und ein Grossteil (56 Prozent) Teilzeit-Beschäftigte waren. Mehr als drei Viertel der in der Landwirtschaft arbeitenden Menschen sind Familienmitglieder, was die Familie zu einem «wichtigen Grundpfeiler für die Schweizer Landwirtschaft macht», So das BFS. Sechs Prozent der rund 54'300 beschäftigten Frauen waren 2020 als Betriebsleiterinnen tätig.

 

 

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Familienmitglieder und Frauen spielen in der Schweizer Landwirtschaft eine wichtige Rolle. (Bild BauZ)

 

Zuckerrüben stabil, Körnermais zunehmend

Der grösste Teil der landwirtschaftlichen Nutzfläche (LN) in der Schweiz ist von Naturwiesen und Weideland bedeckt, die – ohne Sömmerungsgebiete – 58 Prozent der LN ausmachen. Auf 38 Prozent der LN wurde 2020 Ackerbau betrieben, der Rest bestand vor allem aus Reben und Obstanlagen.

 

 

Die Kulturen entwickelten sich im letzten Jahr unterschiedlich:

  • Feldgemüse: Leichter Anstieg auf das Niveau von 2018.
  • Körnermais: Die Fläche stieg um 10 Prozent.
  • Kartoffeln: Anbauflächen blieben in etwa unverändert.
  • Zuckerrüben: Diese Kultur schien sich nach rückläufigen Anbauflächen seit einigen Jahren wieder zu stabilisieren. 
  • Soja: Wachsende Flächen, Verdoppelung innerhalb der letzten zehn Jahre.
  • Getreide: 54 Prozent dienten für Lebensmittel.

Bio in 20 Jahren verdoppelt

Auf 177'300 Hektaren wurden 2020 biologisch gewirtschaftet, das ist gemäss BFS mehr als doppelt so viel, wie noch vor 20 Jahren. Die meisten Heilkräuter (59 Prozent), 36 Prozent der Sojapflanzen und 22 Prozent des Gemüses wurden 2020 nach Bio-Standard produziert. Ein besonders grosses Wachstum (plus rund 400 Hektaren) erlebte der Bio-Weinbau.

Leicht weniger Schweine, deutlich mehr Geflügel

Neben dem Trend weg von Milch- hin zur Mutterkuh bei den Rindern (ausser im Bio-Bereich) zeigen sich auch bei anderen Tiergattungen Entwicklungen. 

 

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Seit Jahren befindet sich die Produktion von Schweinefleisch in der Schweiz im Sinkflug.
(Bild BauZ)

 

 

So setzte sich nach den neusten Zahlen der Rückgang bei der Schweinefleischproduktion fort: 2020 gab es sowohl 3,8 Prozent weniger Zuchtbetriebe als auch 0,8 Prozent weniger Schweine in der Schweiz. Nach einem stetigen Anstieg in früheren Jahren zeigte sich auch bei den Bio-Schweinen, die 3 Prozent des Schweizer Bestands ausmachen, erstmals ein Rückgang um 8,4 Prozent.

 

Ganz anders sieht es beim Geflügel aus: Wie in der Vergangenheit stieg der Bestand auch 2020 um 4,9 Prozent, bei den Legehennen waren es sogar 10,6 Prozent. Das sei der stärkste Anstieg seit 2010, so das BFS. 18 Prozent der Legehennen wurden nach Bio-Standard gezüchtet. Die Zahl der Mastpoulets stieg hierzulande um 4,6 Prozent.