Wie die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in einer Medienmitteilung schreibt, sind Aquakulturanlagen eine neue und zukunftsorientierte Technologie. Sie sollen die herkömmlichen Methoden zur Zucht von Speisefisch (wie Netzgehege oder Durchflussanlagen) ersetzen oder ergänzen.
Viel Technik
Die Anlage in Wädenswil ZH ist mit viel Technik ausgerüstet: eine Wasseraufbereitungsanlage schliesst den Kreislauf von Zu- und Abfluss in die drei grossen Becken, die zusammen 50 Kubikmeter Wasser fassen. Das Abwasser wird von den Ausscheidungen der Fische gereinigt, entkeimt und mit Sauerstoff angereichert zurück ins Bassin geführt.
Ausgerichtet auf erneuerbare Energien
Wärmepumpen halten die Wassertemperatur im für die jeweilige Fischart optimalen Bereich, die Qualität des Wassers wird laufend automatisch überwacht. Im Minutentakt sammeln Sensoren Daten aus der Anlage, um die Abläufe zu optimieren. So wird der Energieverbrauch auf erneuerbare Energien ausgelegt, indem etwa vor einem sonnigen Tag mehr gefüttert wird als vor einer Regenperiode; so kann der Solarstrom zur Wasseraufbereitung genutzt werden.
Vorteile der Aquakultur
Durch das geschlossene System ist die Anlage laut der ZHAW massiv wassersparender als eine mit Durchflusstechnik. Der Wasserverbrauch sei mit 500L pro Kilogramm produziertem Fisch bis zu hundertmal kleiner.
Die vielen Überwachungssysteme und die kontrollierten Bedingungen im Becken ermöglichen eine artgerechte Haltung, etwa in punkto Wassertemperatur.
Dank der Ausrichtung auf erneuerbare Energien und neue Technologien ist die Anlage emissionsarm im Betrieb.
Attraktive Einnahmequelle
Sowohl für Landwirte als auch für Grossunternehmen seien Aquakulturanlagen eine attraktive Einnahmequelle, schreibt die Zürcher Hochschule. Mehrere grosse Betriebe mit dieser Technik (etwa Basis57, Swiss Alpine Fish oder Edelkebs) aber auch kleine dezentrale Systeme mit kleinem ökologischem Fussabdruck würden von der ZHAW unterstützt.
Fachspezifische Ausbildung
Die Aquakulturanlage in Wädenswil soll nicht nur der Weiterentwicklung dieser Technologie dienen, sondern auch der Ausbildung. Dazu gibt es an der ZHAW seit 2011 eine Fachspezifische Berufsunabhängige Ausbildung (FBA) in Aquakultur. Diese dauert sechs Tage (Schule) und drei Monate (Praktikum) und bildet gewerbsmässige Fischzüchter aus.