«Es gibt für mich keinen schöneren Beruf auf dieser Welt, weil jeder Tag anders ist.» Wenn Anna Schenk über die Landwirtschaft erzählt, strahlt ihr ganzes Gesicht.
Von klein auf half sie auf dem Betrieb mit
Aufgewachsen ist die 17-jährige angehende Landwirtin Anna Schenk auf dem elterlichen Betrieb in Hämlismatt bei Arni BE. Hier wurde ihr die Landwirtschaft sprichwörtlich in die Wiege gelegt. Sie habe, soweit sie sich erinnern könne, schon immer gerne auf dem Betrieb geholfen. «Ich wollte nichts auf dem Betrieb verpassen. Als ich dann in die Schule ging, hat es mich genervt, wenn draussen etwas lief und ich drinnen sein musste.» Ihr habe der Beruf bereits früh gefallen, und sie habe sich gedacht: «Warum etwas anderes lernen, wenn mir die Landwirtschaft so gut gefällt?»
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Nach der Lehre möchte sie im Ausland Erfahrung sammeln
Zurzeit ist sie im zweiten Lehrjahr auf dem Muttihof in Blumenstein BE bei Familie Fischer-von Weissenfluh. In die Schule geht sie auf den Schwand nach Münsingen BE. Ihr Lieblingsfach ist die Berufskunde, aber eigentlich möge sie die Abwechslung und schätze deshalb auch die Mechanisierung, die Tierhaltung und den Pflanzenbau sehr.
Später, vor der Betriebsübernahme, plant Anna Schenk noch, den Abschluss Agrotechnikerin in Angriff zu nehmen und dann auch mal ins Ausland zu gehen. Neuseeland, Kanada, hier möchte die 17-Jährige Erfahrungen sammeln und verschiedene Betriebe und Betriebsstrategien kennenlernen, die sie vielleicht dereinst auf dem eigenen Betrieb anwenden könnte.
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Die Bewerbung war ein spontaner Entscheid
Die Idee, beim «Lehrling des Jahres» mitzumachen, kam Anna Schenk spontan beim Lesen der Ausschreibung in der BauernZeitung. «Ich habe dann ein paar Videos geschaut und gedacht, das sei doch eine coole Sache. Wenn man da mitmacht und weiterkommt, lernt man bestimmt ein paar neue Leute kennen und so habe ich mich mit einem Video beworben.» Dieses habe sie innerhalb eines halben Tages erstellt. Ihre Mutter habe sie zu Hause in Hämlismatt beim Arbeiten gefilmt, anschliessend habe sie das Video selber geschnitten. «Das gab für mich die grösste Arbeit, weil ich technisch nicht so begabt bin. Am Ende ging das aber auch», fasst Schenk die Videoproduktion zusammen.
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Annas hat gerne die Kühe im Überblick
Beim Interview mit der BauernZeitung führt Anna Schenk über den Lehrbetrieb, dessen Herzstück der Laufstall für die Milchkühe ist.
Etwas erhöht, gegenüber des Futtertisches, zeigt Anna ihren Lieblingsplatz. «Es ist schön hier. Man hat eine gute Übersicht in den Stall hinein, kann die Tiere beim Fressen beobachten und sieht sofort, wenn etwas nicht stimmt», begründet sie ihre Wahl.
Steckbrief
Name: Anna Schenk
Alter: 17 Jahre
Wohnort: Hämlismatt bei Arni BE
Lehrjahr: Im 2. Lehrjahr als Landwirtin EFZ
Ausbildungsbetrieb: Familie Fischer-von Weissenfluh in Blumenstein BE
Die grösste Motivation ist etwas zu produzieren, dass es wirklich braucht
Weiter geht es auf die grüne Weide hinter dem Betriebsgebäude, Anna Schenk ist umgeben von Ziegen sowie einigen Rindern. Es ist Frühlingsbeginn, die Sonne strahlt, im Hintergrund thronen die Berner Alpen. Die Lernende lächelt. Es sei dieser Kontakt mit den Tieren, dem Wetter, der Arbeit zu Hause, den sie so schätze. Es sei ihre grösste Motivation, dass man etwas produzieren könne, das es wirklich brauche. «Wir versorgen die Bevölkerung mit Lebensmitteln. Wenn man gut zu den Tieren schaut und die Pflanzen pflegt, hat man am Ende ein qualitativ hochwertiges Produkt. Und das ist etwas Schönes», fasst sie zusammen.
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5 Fragen an Anna
Welche Superkraft hättest du gerne? Das Wetter bestimmen. Dann wären wir Landwirte nämlich «putzt und gsträhled». Ich könnte ohne Stress mähen, und danach wüsste ich, dass ich noch genug Zeit habe, das Futter reinzunehmen und die Gülle auszubringen.
Welches sind deine Lieblingstiere? Ich mag die Geissen sehr, aber mein Favorit sind klar die Kühe.
Dein Lieblingsessen? Mich könnte man mit Käse und Schokolade ernähren.
Deine liebste Arbeit? Ich mag am Beruf die Abwechslung, darum alle Arbeiten. Jetzt bei schönem Wetter hab ich Lust zu mähen und zu hagen.
Was machst du weniger gern? Lange Zeit am Computer verbringen und staubsaugen.
Die Zukunft wird herausfordern, sie bleibt aber zuversichtlich
Die Zukunft werde wohl herausfordernd. Viele Konsument(innen) seien den Landwirten gegenüber kritisch eingestellt. «Sie wissen einfach nicht mehr, wie viel Arbeit und Herzblut dahintersteht und was es braucht, bis ein Produkt fixfertig auf dem Tisch steht.» Anna Schenk bleibt trotzdem zuversichtlich. Sie hofft, dass es einfacher wird und dass auch die nächsten Generationen bauern können. Sie ergänzt: «Ich bin jung und motiviert und werde mich für die Schweizer Landwirtschaft einsetzen.» Es würde sie freuen, wenn die Leserinnen und Leser für sie stimmen würden.
[IMG 6]«Lehrling des Jahres 2024»
2021 hat die BauernZeitung erstmals einen Lehrling des Jahres gekürt. Die Auszeichnung stellt motivierten Berufsnachwuchs ins Zentrum. Zehn von Ihnen stellen wir Ihnen im Rahmen der Suche nach dem «Lehrling des Jahres 2024» vor. Wer den Titel schlussendlich tragen wird, bestimmen Sie in einer Leser-Abstimmung ab dem 13. Mai.
Weitere Informationen und alle Porträts finden Sie im Dossier.
[IMG 7]Unsere Sponsoren
Bei «Lehrling des Jahres 2024» dürfen wir auf die Unterstützung von verschiedenen Partnern zählen. Die Förderung von Lernenden ist für sie eine Herzensangelegenheit. Die Hauptsponsoren 2024 sind agrisano, Ceres Media und Kärcher. Patronatspartner ist agriprof und Urech Lyss ist als Sachsponsor dabei. Mehr zu unseren Partnern