Wie es sich für einen richtigen Berner gehört, findet man Markus Jost in seiner Freizeit im Sägemehl. Seit acht Jahren gehört das Schwingen zu den Hobbys des 16-Jährigen. Mit seinem Töff fährt er einmal wöchentlich ins Training. An den Wochenenden im Sommer ist er zudem an Schwingfesten anzutreffen. Wenn der Lehrling nicht gerade an einem Schwinget im Ring steht, ist er auf dem Traktor beim Lohnunternehmer in der Gegend anzutreffen.
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Weiden nach Fahrplan
Schon als kleiner Junge war Markus Jost auf dem elterlichen Milchviehbetrieb im bernischen Oberhünigen bei den Arbeiten im Stall und auf dem Feld mit dabei. Auch heute hilft der 16-Jährige an den freien Wochenenden gerne im Milchviehstall der Eltern mit. «Das Wichtigste für mich ist, dass es den Tieren gut geht», so Jost.
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Nebst den Arbeiten auf dem Feld und im Stall geht der Lehrling auch gerne in den Wald holzen. «Dort kann ich stundenlang verweilen», so der Berner. Am Beruf Landwirt schätzt der Lehrling besonders die tägliche Abwechslung und die Arbeit in der Natur. Mal ist man im Stall bei den Kühen, mal draussen auf dem Acker – als Landwirt werde einem nie langweilig, findet Jost. «Selbst bei schlechtem Wetter findet sich im Trockenen immer irgendeine Arbeit», meint der 16-Jährige in seinem Bewerbungsvideo. Nachteile gibt es für den Berner im Beruf keine.
Steckbrief
Name: Markus Jost
Alter: 16 Jahre
Wohnort: Oberhünigen BE
Lehrjahr: Im 1. Lehrjahr als Landwirt EFZ
Ausbildungsbetrieb: Milchviehbetrieb von Hans Iseli in Jegenstorf BE
Sein erstes Lehrjahr absolviert Jost auf dem Milchviehbetrieb von Hans Iseli im bernischen Jegenstorf. Zum rund 30 Hektar grossen Lehrbetrieb gehören neben den 20 Milchkühen auch der Ackerbau mit Kartoffeln, Sonnenblumen, Erbsen, Weizen, Raps und zehn Hektaren Wald. Der Betrieb liegt nahe am Bahngleis. Damit die Kühe vom Stall auf die Weide gelangen, müssen sie das Gleis überqueren. Der Bahnverkehr ist rege, je nach Tageszeit fährt fast jede Minute ein Zug am Hof vorbei. «Damit wir die Kühe von einer Seite zur anderen treiben können, müssen wir den Fahrplan der Züge gut kennen, sodass wir ein genügend langes Zeitfenster finden», so der angehende Landwirt.
Maschinen sind alles
Die landwirtschaftliche Schule besucht Markus Jost am Inforama Rütti in Zollikofen BE. Am interessantesten findet der Schwinger dabei das Fach Mechanisierung. «Tiere habe ich schon auch gerne, aber Maschinen gefallen mir noch besser», begründet der angehende Landwirt seine Wahl.
Besonders interessant findet der Lehrling die Entwicklung der alten Traktoren hin zu den heutigen modernen Gefährten. Wo es Jost nach seiner abgeschlossenen Lehre hinzieht, ist noch nicht in Stein gemeisselt. Erst einmal möchte der Erstjahres-Lehrling seine Lehre gut abschliessen. «Vielleicht werde ich noch die Lehre als Landmaschinenmechaniker machen. Mich faszinieren Maschinen und ich hantiere gerne an ihnen herum», so der Berner grinsend.
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Ein überaus schönes Gefühl
Wie könnte es auch anders sein – beim Liebling des 16-Jährigen handelt es sich nicht um eine Kuh, sondern um den neusten Traktor des Lehrbetriebes: einen Massey Ferguson 5480. Besonders das Schalten und das Geräusch, das der Traktor während der Fahrt von sich gibt, gefallen dem Lernenden. «Das Gefühl, mit diesem Traktor zu fahren, ist einfach überaus schön», erzählt Markus Jost mit glänzenden Augen. «Es gibt keine Arbeit, die man auf diesem Traktor nicht gerne macht», schwärmt der Berner weiter.
5 Fragen an Markus
Welche Superkraft hättest du gerne? Das Wetter bestimmen zu können, denn als Landwirt ist man darauf angewiesen.
Welches sind deine Lieblingstiere? Am liebsten habe ich Kühe.
Dein Lieblingsessen? Ein saftiges Steak mit Pommes frites.
Deine liebste Arbeit? Mähen.
Was machst du weniger gern? Fenster putzen, das mache ich gar nicht gerne.
Schon davon gehört?
Auf den Wettbewerb «Lehrling des Jahres 2024» aufmerksam gemacht habe ihn seine Mutter. «Sie kam an einem Sonntagabend mit dem Handy in der Hand zu mir und fragte mich, ob ich schon einmal davon gehört hätte», erzählt Markus Jost. Nachdem sich Mutter und Sohn genauer über die Teilnahmebedingungen informiert hatten, beschloss der angehende Landwirt ganz nach dem Motto «Es gibt nichts zu verlieren», eine Bewerbung zu verschicken.
Hilfe beim Erstellen des Videos habe er dabei von seinem Bruder erhalten, der auf dem sozialen Netzwerk Tiktok aktiv ist. Zusammen haben sich die beiden Brüder einen Bewerbungstext überlegt und das Video gedreht. Ganz reibungslos verlief die Aufnahme jedoch nicht. «Wir mussten das Video mehrere Male drehen, bis es endlich fehlerfrei funktioniert hat», berichtet Jost mit einem Schmunzeln im Gesicht. Der Zukunft der Schweizer Landwirtschaft blickt der angehende Landwirt zuversichtlich entgegen. «Die Bevölkerung ist auch in Zukunft auf Nahrungsmittel angewiesen», erklärt der angehende Landwirt. Auch künftig brauche es zur Produktion von Lebensmitteln gut ausgebildete Landwirte, so Jost.
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[IMG 2]«Lehrling des Jahres 2024»
2021 hat die BauernZeitung erstmals einen Lehrling des Jahres gekürt. Die Auszeichnung stellt motivierten Berufsnachwuchs ins Zentrum. Zehn von Ihnen stellen wir Ihnen im Rahmen der Suche nach dem «Lehrling des Jahres 2024» vor. Wer den Titel schlussendlich tragen wird, bestimmen Sie in einer Leser-Abstimmung ab dem 13. Mai.
Weitere Informationen und alle Porträts finden Sie im Dossier.
[IMG 3]Unsere Sponsoren
Bei «Lehrling des Jahres 2024» dürfen wir auf die Unterstützung von verschiedenen Partnern zählen. Die Förderung von Lernenden ist für sie eine Herzensangelegenheit. Die Hauptsponsoren 2024 sind agrisano, Ceres Media und Kärcher. Patronatspartner ist agriprof und Urech Lyss ist als Sachsponsor dabei. Mehr zu unseren Partnern