Bei einem umfangreichen Maschinenpark müssen auch entsprechend viele Maschinen und Gerätschaften eingewintert – sprich gewaschen, geschmiert und wenn nötig repariert – werden.
Es geht los
Allmählich sind die meisten Kulturen geerntet und die Grünfutterernte neigt sich ebenfalls dem Ende zu. Deshalb haben wir begonnen, unsere Maschinen einzuwintern.
Die Rundballenpresse, die drei Kreiselheuer, der Kartoffelroder und der Doppelschwader sind bereits gewaschen worden, nun schmieren wir sie und sprühen sie mit einem Diesel-Öl-Gemisch ein, damit sie im kommenden Jahr sofort einsatzbereit sind und um dem Rost entgegenzuwirken. Ausserdem mussten einige abgebrochene Zinken ersetzt und ein paar Schrauben nachgezogen werden.
Verschiedene Ansichten
Das Waschen ist eine Sache für sich und die Überlegungen und Ansichten dazu gehen weit auseinander. Hier, im 3. Lehrjahr, waschen wir alle Maschinen inklusive der ganzen Technik blitzblank, während wir im 2. Lehrjahr zum Beispiel den Heuladewagen, der immer bei trockenen und relativ sauberen Bedingungen zum Einsatz gekommen war, nur sorgfältig ausgeblasen und geschmiert haben. Es sollte alles sauber sein, doch die Lackierung und die feine Technik sollten nicht beschädigt werden.
Dabei ist es sehr praktisch, wenn der Wasserdruck direkt an der Düse des Hochdruckreinigers eingestellt werden kann. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich Schmutz sowie Schmierstoffe viel besser ablösen, wenn man mit heissem Wasser wäscht.
[IMG 3]
Rostschutz ist das A und O
Der Rost, der vom Waschwasser entstehen kann, ist nicht zu unterschätzen. Daher ist es auch wichtig, dass die Maschinen gut abtrocknen können und anschliessend vor Rost geschützt werden. Dazu ist das altbewährte Diesel-Öl-Gemisch in der Landwirtschaft weit verbreiten, es ist günstig, einfach herzustellen und erfüllt den Zweck voll und ganz.
Schon beim Waschen sollten aber Lager und Ketten zusätzliche Aufmerksamkeit erhalten. Denn wenn auf den Laufflächen von drehenden Teilen Feuchtigkeit zurückbleibt, frisst der Rost später die feinen Metallteile an und diese laufen beim nächsten Einsatz ein.
Die eigentlich polierten Flächen, die sonst reibungslos laufen, wirken wie Schmirgelpapier aufeinander. Deshalb haben wir in der Schule gelernt, dass man die Ketten entweder gar nicht waschen soll oder waschen und anschliessend demontieren und eine Weile im Öl einlegen, damit alle noch so kleinen Zwischenräume automatisch geschmiert sind.
Für mich das Richtige
Doch letzten Endes muss jeder Landwirt für sich entscheiden, wie viel Zeit und Aufwand er in saubere Maschinen investieren will. Für mich persönlich ist das gründliche Waschen mit heissem Wasser und das anschliessende gründliche Schmieren sowie der richtige Rostschutz eine gute Variante.
[IMG 2]Zur Person
Momentan absolviert der 18-jährige Simon Broger aus dem appenzellischen Schlatt das 3. Lehrjahr bei Familie Glannaz. Der Lehrbetrieb liegt etwas oberhalb des idyllischen Dörfchens Farvagny-le-Petit im Kanton Freiburg, etwa 15 km von der Kantonshauptstadt entfernt. Es werden rund 120 Milchkühe gehalten, grösstenteils RH und einige HO, hinzu kommen 80 Rinder und die Kälber. Auf den 130 ha LN werden Raps, Getreide, Mais, Kartoffeln und Gras angebaut. Etwas anders sieht es bei Simon Broger Zuhause aus, dort führt seine Familie einen Aufzuchtbetrieb mit 50 Rindern, den er in einigen Jahren übernehmen will. Zum Heimbetrieb gehören 15 ha Naturwiese und Weiden in der Bergzone II. Da es nur ein Nebenerwerbsbetrieb ist, steht nach der Lehre eine Weiterbildung zum Agrotechniker auf dem Plan.