Am 4. Oktober war unsere Viehschau in Wildhaus SG für manche in unserem Dorf das Highlight des Jahres. Ich bin dieses Jahr wieder im Team der Umbinder gewesen. Das sind alle Helfer, die die Tiere nach Abteilung sortieren und anschliessend vorführen. Dieser Job ist nicht immer einfach, denn die Tiere kennen uns nicht und sind an diesem Tag oft nervös. Und in diesem Jahr war der Platz noch zusätzlich glatt weil es geregnet hatte.

Schon am Vortag war viel los

Am Tag vor der Viehschau ist das Dorf oft sehr lebendig, es ist den ganzen Tag über viel los. Überall fahren Viehanhänger herum, Absperrbänder werden bereitgelegt, damit die Kühe nicht abhauen können und der Viehschauplatz wird eingestreut. Die Tafeln mit den Abteilungsnummern werden aufgestellt und natürlich wird auch die Festwirtschaft bereit gemacht.

Auch in den Ställen läuft viel, alle Tiere werden gewaschen oder geputzt, damit sie bei der Viehschau gut aussehen. Natürlich müssen auch die Trachten bereit gemacht werden und der Schmuck für die Hüte, damit man am Morgen rechtzeitig zur Auffuhr loslaufen kann mit den Tieren.

Wenig Wetterglück, aber gute Laune

Unsere Viehschau ist dieses Jahr wortwörtlich ins Wasser gefallen, es hat den ganzen Morgen über geregnet. Die Tiere und die Bauern sind alle schön nass angekommen und schöneres Wetter war nicht in Sicht. Aber trotz allem war die Laune wunderbar auf dem Viehschauplatz.

Diese gute Laune wurde am Nachmittag mit ein wenig regenfreier Zeit belohnt, was das Nachmittagsprogramm angenehmer machte.

Die Experten wissen Bescheid

Sobald alle Tiere angebunden sind, fangen die Experten schon an, die Tiere einzustellen. Wir als Wärter helfen den Experten dabei. Wir führen sie vor und binden die Kühe so an, dass sie der Rangliste entsprechend stehen. Das Rangieren der Kühe ist oft nicht einfach, vor allem dann nicht, wenn in einer Abteilung viele Kühe stehen.

Ein herziges Highlight

Der mit Abstand schönste Punkt an der Viehschau ist neben der Miss-wahl natürlich der Kälbli-Wettbewerb. Ich finde es immer schön, zu sehen, wie die Kinder jedes Jahr wieder mit ihrem Lieblingskälbli kommen und es vorstellen. Das Sprüchlein funktioniert nicht immer perfekt, aber genau das finde ich so süss. Der klassische Abschlussspruch sitzt jedenfalls immer: «Tschüss und tschau, i wünsch eu ä schöni Schau.»

[IMG 2]Zur Person: Seraina Pedrolini steht den Tieren schon von klein auf sehr nahe. Aufgewachsen ist die 18-Jährige in Wildhaus SG, dort verbrachte sie die Sommerferien oft auf der Alp. Aktuell arbeitet sie im dritten Lehrjahr als Landwirtin EFZ in Chur auf einem Milchschaf- und Milchziegen-Betrieb. Ihr gefällt es, neue Sichtweisen und Betriebszweige kennenzulernen. Am liebsten arbeitet sie mit Ziegen. Zu Hause hält sie auch eine kleine Herde Burenziegen, die ihr Ein und Alles sind.