Wie gerne hätte ich länger Ferien! Auf dem Lehrbetrieb läuft momentan sowieso nicht viel…», beschwerte sich vor einiger Zeit eine miss-mutig gelaunte Mitschülerin. Ich hingegen erinnerte mich schmunzelnd an das gestrige Melken und konnte ihrer Aussage nur widersprechen: Als ich das Gatter zum Melkstand öffnete, stürmten gleich die ersten Kühe herein. Bernina und fünf weitere konnten es kaum erwarten, gemolken zu werden. Ich schloss das Gatter schnell wieder, bevor weitere folgten. Ich hängte die Kühe an und öffnete das Gatter zur zweiten Seite des Melkstandes. Eins, zwei, drei, vier, hoffentlich kommen auch wirklich nur sechs Kühe in den Melkstand, fünf – sind es wirklich schon fünf? Eins, zwei, drei, vier, fünf, ja fünf.

Josy drängte sich hinein und schaute mich mit schräg gelegtem Kopf an

So, noch eine und schnell das Gatter zu. Uff, geschafft. Grinsend lief ich zur vordersten Kuh und «Peng», hörte ich das Gatter zuknallen. Diese kleine freche Josy hatte einfach ihren Kopf unter das Gatter gezwängt und es mit einer schwungvollen Bewegung geöffnet. Ganz schnell, bevor das es wieder hinunter knallte, drückte sie sich in den Melkstand. Doch bevor sie ganz hindurch laufen konnte, knallte es auf ihre Hüfthöcker. Unbeeindruckt davon drängte sich Josy hinein und schaute mich mit schräg gelegtem Kopf an. Als würde sie mit neckender Stimme «ätsch-bätsch» rufen. Kopfschüttelnd und leise lachend widmete ich mich wieder dem Melken.

Jetzt muss ich nur noch18 Kühe melken. Aber wo ich vorhin zu viele Kühe im Melkstand hatte, waren es nun zu wenige … Was ist passiert?

Beim nächsten Erscheinen dieser Rubrik erfahren Sie, wie Louise das Melken doch noch abschliessen konnte.