Als Präventionsmassnahme bekommen unsere Kühe und Rinder ab dem sechsten Lebensmonat zweimal im Jahr eine «Pediküre». Um dies möglichst effizient zu erledigen, kommt hierfür jeweils der Klauenschneider mit seinem Klauenstand vorbei.

Gesunde Klauen sind das A und O, um erfolgreich Milch zu produzieren, denn sie tragen die Kuh und somit auch die Milch. Eine Kuh mit gesunden und gepflegten Klauen fühlt sich wohl, sie kann sich schmerzfrei bewegen und ihr volles Potenzial ausschöpfen. Umso wichtiger ist es, regelmässig für eine gepflegte Klaue zu sorgen.

Eine um die andere

Wir haben allen Tieren ein Halfter angezogen, so konnten wir immer eine Kuh im Klauenstand halten und eine im Wartebereich bereitstellen. Nur eine kurze Zeit verging jeweils, bis eine Kuh fertig war. Der Klauenschneider war in seinem Element und arbeitete mit geübten Handgriffen, sodass es zügig vorwärtsging.

Mit der Flex und einer speziellen Scheibe trug er bei allen Tieren die äusserste Klauenschicht ab. Das Ziel ist es, die Innen- und Aussenklaue auf die richtige Länge zu bringen und die Sohle zu begradigen. Zusätzlich schnitt er noch die Afterklauen und mit dem Messer bearbeitete er die Hohlkehlung an der Innen- und Aussensohle.

Das machen wir, um die Mitte der Klauen zu entlasten, den Zwischenklauenspalt zu lüften und damit sich die Klaue selbst reinigen kann und der Dreck hindurchgedrückt wird.

Effizienteres Arbeiten bei älteren Kühen

Man merkte sofort, welche Kühe bereits Erfahrung mit dem Klauenstand hatten. Die älteren Kühe liefen fast freiwillig hinein. Bei den jungen Kühen und Rindern war es anders. Sie waren noch etwas scheu und mussten ruhig und mit Geduld hineingeführt werden.

Schön frisiert

In der Zwischenzeit stutzten wir den Kühen die Ohr- und Schwanzhaare. Da sie im Winter nur im Stall und im Laufhof sind, wird der Schwanz schnell dreckig, und der Dreck sammelt sich dort gerne zu kleinen Klumpen.

Die Rinder haben wir zusätzlich noch an den Beinen, am Rücken und am ganzen Hinterteil geschoren, da sie den ganzen Winter in der Tiefstreu liegen. Das lange Fell wird schnell feucht, es friert und ihnen wird kalt. Auch die Parasiten setzen sich gerne im langen Fell der Rinder ab.

Regelmässige Klauenpflege zahlt sich aus

Die Klauen unserer Kühe und Rinder waren alle gesund, wir brauchten keinen einzigen Verband. Es ist immer schön, wenn keine unerwarteten Probleme auftreten und alle Kühe in gutem Zustand sind.

Leider habe ich mein Handgelenk gebrochen, weshalb ich bei der ganzen Arbeit nur zuschauen konnte.

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Zur Person
Der 17-jährige Junglandwirt aus dem Kanton Aargau steht aktuell im zweiten Lehrjahr. Er besucht die Berufsschule am Strickhof in Lindau und absolviert neben der Grundbildung zusätzlich die Berufsmittelschule. Sein zweites Lehrjahr verbringt er bei der Familie Kobel in Veltheim AG, die einen Holsteinzuchtbetrieb mit Futter- und Ackerbau betreibt.

In seiner Freizeit spielt er gerne Unihockey bei Red Taurus Wislikofen, wo er auch als Vorstandsmitglied tätig ist. Besonders gerne ist er im Stall bei seinen Kühen, bereitet seine Rinder auf Ausstellungen vor und nimmt regelmässig daran teil.