Präsident Peter Abächerli war in seinem ersten Amtsjahr froh um die vielen interessanten Begegnungen. Es brauche gute Kontakte zu Politik, Marktpartnern und zu Konsumenten, um sachlich zu informieren und gegen Vorurteile anzugehen, meinte er einleitend zur Generalversammlung des Bauernverbandes Obwalden.
Kuh und Klima
Im Jahresbericht erwähnte er die Diskussionen um das Obwaldner Energie- und Klimakonzept im letzten Jahr. Die grünlandbasierte Obwaldner Landwirtschaft sei darin zu Unrecht schlecht dargestellt worden. «Wir kämpfen weiter für eine Trennung des biogenen und des fossilen CO2-Kreislaufes, unser Rindvieh ist kein Klimakiller.»
Die Verbandsrechnung schloss mit einem Defizit von knapp 7000 Franken ab, wegen Mehraufwendungen beim Personal und für Projekte. Auch die weiteren Rechnungen, so für die Alpkommission, die Ökovernetzung und den Schlachtviehmarkt, wurden diskussionslos und einstimmig genehmigt. Das Verbandsbudget 2024 weist wiederum eine Vermögensabnahme um rund 7500 Franken aus, die Jahresbeiträge bleiben vorderhand aber gleich.
Minimaler Landverlust
Im Vorstand demissionierte nach sieben Jahren Kassier Albert von Deschwanden, St. Niklausen, bereits letztes Jahr wurde dafür Fabienne Wallimann, Alpnach, gewählt. Die bisherigen Vorstandsmitglieder wurden für die nächsten zwei Jahre bestätigt. Speziell geehrt wurden die Absolventen landwirtschaftlicher Ausbildungen. Schwerpunkte im laufenden Jahr sind die Kampagne gegen die Biodiversitäts-Initiative, der Einsatz für einen minimalen Kulturlandverlust beim Hochwasserschutzprojekt Sarneraatal und die Mitgestaltung der Agrarpolitik 2030 für den Erhalt der Direktzahlungen im Berggebiet, wie Geschäftsführer Daniel Blättler erläuterte. Er wies im Zusammenhang mit den Diskussionen um Digiflux auf die Einbahnstrasse bei den Nährstoffflüssen vom Land in die Stadt hin.
Bedeutende Alpwirtschaft
Vorstandsmitglied Ambros Epp informierte über die Bedeutung der Alpwirtschaft. Die 6700 Alpen beziehen rund 170 Mio Franken für die Sömmerung der 700 000 gesömmerten Tiere. Künftig brauche es mehr Zusammenarbeit zwischen Schweizer Bauernverband (SBV) und dem Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Verband (SAV). So solle die Finanzierung der Interessenvertretung beim SBV unter Einbezug der Sömmerungsflächen erfolgen. «Ein Franken pro Normalstoss ist dafür sicher gerechtfertigt», die Rechnung dafür wird von Identitas dieses Jahr Ende Juni gestellt. Mit den Veränderungen des Inkasso beim SAV seien die Aufgaben der Obwaldner Alpkommission neu zu definieren. Im Anschluss blickte Markus Ritter, Präsident Schweizer Bauernverband, auf die erfolgreichen Wahlen 2023 mit Stärkung der Landwirtschaft im Parlament zurück.
An Wahlen 2027 denken
Es genüge eben nicht, nur Abstimmungen zu gewinnen, sondern auch Wahlen und Einfluss auf die Zusammensetzung des Bundesrats. Im Hinblick auf die künftige Agrarpolitik 2030 sei es deshalb wichtig, auch die Wahlen 2027 zu gewinnen «und noch einen Zacken zuzulegen». Künftig müsse die Stossrichtung wieder in den Bereichen Produktion und Wertschöpfung liegen. Da passe die Biodiversitäts-Initiative überhaupt nicht.