Der Reisanbau hat seinen Ursprung irgendwo zwischen dem indischen Bundesstaat Assam und Myanmar, dem früheren Burma. Ausgrabungen von Reiskörnern im chinesischen Yangtse-Delta im Süden Chinas gehen auf das Jahr 5000 vor Christus zurück. Bis heute liegen die grössten Reisanbaugebiete der Welt in Asien: in Indien, China und Thailand.

Über 600 Millionen Tonnen Reis pro Jahr

Über Ägypten fand schliesslich die weitere Verbreitung von Reis, der botanisch zur Gattung der Süssgräser zählt, in die ganze Welt statt. Im Iran und Irak wurde bereits um 400 vor Christus Reisanbau betrieben. Ab dem 10. Jahrhundert nach Christus begann man auch in Europa Reis zu kultivieren - zuerst in Spanien und ab dem 15. Jahrhundert auch in Italien, dem heute grössten Reisproduzenten Europas.
Reis gehört mittlerweile zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln überhaupt: jährlich werden weltweit mehr als 600 Millionen Tonnen Reis geerntet, mit steigender Tendenz.

Schweizer Trockenreis im Tessin

In der Schweiz wird Reisanbau im Kanton Tessin seit 1997 betrieben. Für den Nassanbau sind die sandigen und durchlässigen Böden im Tessin jedoch ungeeignet, auch das Wasser im Frühling noch zu kalt für die kälteempfindlichen Reissetzlinge. Deshalb wird Reis im Tessin trocken angebaut.
Der grosse Vorteil gegenüber dem Nassanbau ist, dass nur gerade ein Viertel der beim Nassanbau nötigen Wassermenge gebraucht wird. Und: es wird im Gegensatz zum Nassanbau kein klimaschädliches Methangas freigesetzt. Das macht den Tessiner Reis klimafreundlicher als andere Reissorten.
75% des Tessiner Reises wird im Tessin verkauft, der Rest in der Deutschschweiz. Am häufigsten werden die Risotto-Sorten Loto sowie Carnaroli und Arborio angebaut.

In der Schweiz experimentiert man auch mit Nassreis. Mehr dazu: «Der Reisanbau bringt einen Hauch Asien in den Kanton Aargau»

 

 

Nicht nur für Risotto

Aus Reis lassen sich viele verschieden Reisprodukte gewinnen: Reisnudeln, Reiswaffeln, Reisessig, Reissirup (wird ähnlich verwendet wie Honig), Reismilch (als Alternative zur Kuhmilch), essbares Reispapier sowie Reisbier, das leichter und etwas weniger herb schmeckt als Weizenbier.