Botschafter der modernen Landwirtschaft

 "Es ist schön, angesichts der derzeitigen Dauerpropaganda gegen die Landwirtschaft ein so positiver Anlass wie diesen zu erleben". Mit diesen Worten eröffnete Strickhof-Direktor Ueli Vögeli am Freitag, 27. September, die Diplom- und Schlussfeier der Höheren Berufsbildung in Lindau ZH. Er gratulierte den knapp 100 Absolventinnen und Absolventen aus 15 verschiedenen Kantonen, die ihre Diplome und Fachausweise am Strickhof entgegennehmen durften. Die Diplomierten seien nun in der Lage, immer mehr Verantwortung zu übernehmen, es stünden ihnen viele Türen offen. Es brauche denn auch bestausgebildete Persönlichkeiten mit kommunikativen Fähigkeiten, Leistungsbereitschaft und Charisma als Basis für eine Agrikultur. Vögeli betonte: "Es gilt, Chancen zu packen, statt Probleme zu wälzen."

Kommunikation ist gefragt

Auch Marco Pezzatti, Chef des Zürcher Amts für Landschaft und Natur, hob die Kommunikationsaufgabe hervor: "Wir leben in Zeiten, in der Landwirte nur wenige Prozente der Gesamtbevölkerung ausmachen. Daher ist es wichtig, aktiv auf die Konsumenten zuzugehen und zeigen, wie nachhaltig und ressourcenorientiert in der Landwirtschaft produziert wird."

Christine Rudmann rief die frisch Diplomierten dazu auf, stolz zu sein auf ihre Leistung, die viel Kraft und Mut erfordert habe. Sie erwähnte auch diejenigen, die trotz Prüfungsmisserfolgen weitergemacht und die Ausbildung nun erfolgreich abgeschlossen haben. "Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, was man weiss. Das ist eine gute Grundlage, dieses Wissen auch weiterzugeben." sagte Rudman, welche die Verantwortung für die Betriebsleiterschule abgibt und an diesem Tag das letzte Mal in dieser Rolle auftrat.

Hans Frei, Präsident des Zürcher Bauernverband, ermunterte die die Kandidaten dazu, möglichst viel an Wissen weiterzugeben. Es sei eine Chance, mit einem klaren Auftrag für die Nahrungserzeugung zu sorgen. Er appellierte: "Stellen Sie sich als Botschafter für eine gute Landwirtschaft auf hohem Niveau zur Verfügung!"

Starkes Team 

Ebenfalls an der Abschlussfeier am Strickhof anwesend war der Direktor des Schweizer Obstverbandes, Jimmy Mariéthoz. Er sprach die grossen Veränderungen im Obstbau an, welche nach Innovationen riefen. "Es gilt, aktuelle Herausforderungen wie Ökologie, Preisdruck, Globalisierung, Klimawandel anzunehmen. Nebst all dem ist es jedoch wichtig, den Spass nicht zu vergessen", betonte der Walliser.

Gerd Mayer, Leiter des Agrotechniker-Lehrgangs, ermutigte die Diplomierten dazu auf, ihre Kontakte untereinander aus der ganzen Deutschschweiz auch weiterhin zu nutzen, es sei eine Chance, so gut vernetzt zu sein.

Spezielle Beachtung galt Daniela Brasser. Sie ist die einzige Geflügelwirtschaftsmeisterin des Jahrgangs. Besondere Erwähnung fanden auch die Absolventen mit besonders guten Abschlüssen. Dies sind bei den Meisterlandwirten Flurin Keller mit der Bestnote 5.6, gefolgt von Silvano Ulrich mit 5.5 sowie die beiden Drittplatzierten Roman Guggisberg und Rebecca Streit-Maurer mit der Gesamtnote 5.2. Bei den Obstbaumeistern erzielte Patrick Galliker die Gesamtnote von 5.25, zweitrangiert sind sowohl Dominic Kuppelwieser wie auch Ramon Staubli mit 5.15. Bei den Agrotechnikern HF gab es Topnoten: Daniel von Ballmoos erreichte einen Notendurchschnitt von 5.8, gefolgt von Hans Fässler mit 5.7 und Andrin Thut mit 5.6.

Das Schlusswort hielten die beiden frisch diplomierten Agrotechniker HF Daniel von Ballmoos und Hans Fässler. Sie sprachen insbesondere das PR-Projekt an, das ihr Jahrgang Ende März auf dem Sechseläutenplatz in Zürich durchgezogen hatte. Fässler sagte: "Dies war nur möglich, weil wir alle am selben Strick gezogen haben. Es zeigt, dass man es nicht als Einzelkämpfer, sondern im Team zu etwas bringt!".