Basilikum (Ocimum basilicum) gehört zum Sommer wie Tomaten und die Sonne. Sein einzigartiger, würziger und aromatischer Geschmack ist typisch für mediterrane Gerichte. Anlässlich der Wahl des Küchenkrauts zur Pflanze des Jahres beleuchtet Jardin Suisse die andere, vielfältige Seite des Basilikum.

Für Thailändisches und Desserts

In der Küche Thailands und Indiens hat Basilikum eine lange Tradition. Hier kommen allerdings Sorten mit Anis-, Zimt- und/oder Zitrus-Noten zum Einsatz. Weit weniger bekannt als auf dem sommerlichen Tomatenteller mit Mozzarella ist die Kombination mit Früchten und Beeren. Aber auch mit Süssem harmoniert Basilikum und bringt eine würzige Frische. 

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Auch Glace kann man aus Basilikum machen. Ein Rezept dafür gibt es z. B. bei Swissmilk. (Bild Adobe Stock, ilechka75)

Auch eine Heilpflanze

Neben würzen und garnieren kann Basilikum heilen. Das Kraut enthält über 20 verschiedene ätherische Öle, sowie Gerbstoffe, Flavonoide und Saponine. Erstere sorgen je nach Region für die unterschiedlichen Aromen. Blätter können als Tee gegen Verdauungsbeschwerden, Nervosität, Schlaflosigkeit, fiebrige Erkältungen oder Migräne helfen. Absude und Salben wurden früher gegen Akne, Hautleiden, Insektenstichen und schlecht heilenden Wunden eingesetzt. Ein Aufguss aus Basilikumsamen nahm man gegen Durchfallerkrankungen, Samenöl unterstützt die Zahnpflege. 

 

Heiliger Basilikum in Indien 

In Indien ist Tulsi (Ocimum sanctum) bekannt, eine heilige Basilikum-Sorte. Sein Geschmack soll an Nelken und Piment erinnern, mit einer pfeffrigen Note. Neben der Verwendung in der Küche, wo es für Fleisch und Teigwaren empfohlen wird, spielt Tulsi eine wichtige Rolle in der traditionellen indischen Heilkunst Ayurveda. Dem Heiligen Basilikum schreibt man allerlei heilsame Wirkungen zu, vom Schutz der Organe vor Schadstoffen wie Schwermetallen, Kälte oder auch Lärm bis zur Regulation des Blutdrucks und Blutzuckers oder der Verbesserung des Gedächtnisses. Ausserdem wirkt Tulsi antimikrobiell, was eine Reihe weiterer Verwendungsmöglichkeiten schafft (Mundwasser, Wasserreinigung, Wundheilung usw.).

Tee aus Tulsi ist heute im Detailhandel erhältlich, man kann aber auch Samen kaufen und die Pflanze selber ziehen.  

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Tulsi hat grüne bis leicht rötliche Blätter, die fein behaart sind. Ihr Duft soll Mücken fern halten. (Bild Adobe Stock, karthikeyan)

 

 

Besser nicht kochen

Beim Kochen und Trocknen gehen viele Aromastoffe des Basilikum verloren. Daher ist das Kraut frisch zu verwenden und bei warmen Gerichten erst zum Schluss beizugeben. Erhalten bleibt das Sommeraroma in Pestos, Basilikum-Ölen oder -Salzen. Eine andere Möglichkeit ist, den Basilikum fein zu hacken, in Öl einzulegen und dann tiefzukühlen. Am besten eignen sich dafür Eiswürfel-Förmchen.   

Dass Basilikum nicht gleich Basilikum ist, zeigt die folgende Tabelle mit verschiednen Varianten des Küchenkrauts:

BildSorteBeschreibung

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(Bild Adobe Stock, Iryna Melnyk)

Genoveser
Basilikum
  • Zarte, grosse, leuchtend grüne Blätter
  • Klassisch für die mediterrane Küche
  • Bevorzugt Temperaturen über 20 Grad, wächst bis 70 Zentimeter hoch

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(Bild Adobe Stock, mandan1)

Basilikum
«Maseillaise»
  • Buschiger Wuchs, mittelgrosse Blätter
  • Pfeffriges Aroma, vor allem für die französische Küche
  • Optimal für Töpfe und auf dem Balkon, wird etwa 40 Zentimeter gross

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(Bild Nova Foto Graphik)

Purpur-
Basilikum
  • Purpurne bis schwarzviolette Blätter, es gibt auch Varianten mit grün-violett geflecktem Laub
  • Aroma und Wuchs ähnlich wie Genoveser oder Basilikum «Marseillaise»

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(Bild Nova Foto Graphik)

Griechisches
Basilikum
  • Sehr kleine Blätter, wächst dicht und kompakt
  • Blättchen werden als Ganzes verwendet
  • Auch als Miniatur-Hochstämmer erhältlich (gepfropft), gedeiht gut im Töpfen und auf dem Balkon 

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(Bild Nova Foto Graphik)

Strauch-
Basilikum
  • Blätter rötlich-violett mit lila Blüten oder grüne Blätter mit weissen Blüten, je nach Sorte
  • Reich blühend, daher besonders wertvoll für Insekten
  • Geschmack wie Genoveser Basilikum
  • Sehr robuste Pflanze, Triebe von unten her verholzend

 

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(Bild Nova Foto Graphik)

Weissbuntes 
Strauch-
Basilikum
«Pesto 
Perpetuo»

  • Weiss-grün panaschierte Blätter
  • Angenehmes Aroma
  • gut verzeigter, aufrechter Wuchs, weniger stark blühend als andere Strauch-Basilikumsorten

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(Bild Nova Foto Graphik)

Thai-
Basilikum
  • Besonders feste, Blätter, violette Blütenstände und Blüten
  • Aroma nach Anis und Lakritz, für die thailändische Küche

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(Bild Nova Foto Graphik)

Zitronen-
Basilikum
  • Gehört zur gleichen Gruppe wie der Thai-Basilikum und hat ähnliche Blätter und einen ähnlichen Wuchs
  • Mit erfrischendem Zitrusaroma
  • Passt zu Thai-Suppen und Fischgerichten 

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(Bild Nova Foto Graphik)

Zimt-
Basilikum 
  • Ebenfalls ähnlich wie der Thai-Basilikum
  • Zimtnote
  • Gut geeignet für Kräutertee

 

So fühlt sich Basilikum wohl

Die Pflanze mag es warm, geschützt und hell. Ins Freie sollte Basilikum erst, wenn die Temperaturen nicht mehr unter 12 Grad fallen, was etwa Mitte Mai der Fall ist. Gut geeignet ist ein sonniger bis halbschattiger Standort, der vor der starken Mittagssonne geschützt ist. Beim Giessen gilt es darauf zu achten, die Wurzeln feucht, aber nicht nass zu machen oder austrocknen zu lassen. 

Nach dem Kauf wird empfohlen, das Basilikum umzutopfen und vier bis sechs Wochen später die Pflanze mit wöchentlichem Dünger im Giesswasser zu stärken.

Grosszügig Ernten

Beim Pflücken sollte man ganze Triebe oberhalb eines Blattpaares abzupfen, statt nur einzelne Blätter. So bleibt das Basilikum vital und wächst buschiger. Auch die Blütenbildung wird gehemmt. Beginnt das Kraut nämlich zu blühen, stellt es die Entwicklung von Blättern und Trieben praktisch vollständig ein. 

Dafür sind die kleinen weissen oder lila Blüten bei Insekten sehr beliebt und können als schmucke essbare Dekoration auch verspeist werden.