Angefangen hat alles in Italien, genauer in Savignone nördlich von Genua. Hier ist 1836 Giuseppe Garaventa geboren. Wann genau er dann in die Schweiz ausgewandert ist, weiss man nicht mehr, aber seine Spuren und diejenigen seiner Nachkommen sind bis heute unverwischbar lesbar; in der Innerschweiz und weit darüber hinaus.

Garaventa steht für Schweizer Seilbahnbaukunst

Der Name Garaventa steht noch immer für Schweizer Seilbahnbaukunst, auch wenn die Firma heute dem ehemaligen österreichischen Mitbewerber Doppelmayr gehört. Giuseppe kommt mit nichts in die Schweiz, arbeitet als Mineur auf den diversen Tunnelbaustellen und schafft schliesslich, dank strategisch kluger Eheschliessung den Einstieg in die Landwirtschaft.

Den Betrieb übernimmt später sein Sohn Karl, kein passionierter Bauer, aber dafür ein begeisterter «Maschinengrind». Er (im Bild unten links) schafft sich einen Namen als Seilbahnbauer, vor allem im Holz an den steilen Hängen des Rigis. Auch seine Söhne Karl (rechts) und Willy erben das Bergbahn-Gen und bauen Garaventa als Nachfolger zu einem der wichtigsten Schweizer Seilbahnunternehmen aus. Die Gebrüder Garaventa expandieren bald auch ins Ausland, bis nach Grönland und Ägypten, in die USA und nach Brasilien, in Skigebiete und Minen.

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Karl Garaventa sen. war Landwirt und stieg mit Holztransporten ins Seilbahn-Geschäft ein, sein Sohn Karl (rechts im Bild) trat in seine Fussstapfen. (Bild pd)

Karriere auch dank Ehefrau

Mit ihrer Biografie über Willy Garaventa hat die Journalistin Rebekka Haefeli nicht nur eine spannende Lebensgeschichte niedergeschrieben, sondern auch einen historischen Rückblick auf das Schweizer Seilbahn-Schaffen. Sie tut dies detailreich, mit feinem Humor und ohne die Schattenseiten auszusparen, so etwa den schweren Unfall einer Garaventa-Bahn  im Squaw Valley (USA). Solche Zwischenfälle bleiben aber die Ausnahme in Willys Karriere, die er in grossem Ausmass auch seiner Frau Beatrice zu verdanken hat. Sie hält ihm den Rücken frei und besucht ihn mit den Kindern immer wieder an allerhand exotischen Weltecken
mit Seilbahn-Bedarf.

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Willy Garaventas Grossvater Giuseppe (oben rechts mit Pfeife) und sein Vater (unten links mit Handorgel) auf einem Gruppenbild vor dem Landwirtschaftsbetrieb in Immensee SZ. (Bild pd)

 

Willy Garaventa im Onlineshop

Rebekka Haefeli: Willy Garaventa, Biografie des Schweizer Seilbahnpioniers.

Verlag Hier und Jetzt, 215 Seiten, reich bebildert, Fr. 39.–.

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