Wirz ist wie Rot- und Weisskabis ein Kopfkohl. Anders als seine beiden Verwandten hat der Wirz gekräuselte Blätter, zudem ist der Kopf weniger stark geschlossen. Saison hat der kalorienarme Wirz als eines der wenigen Gemüse das ganze Jahr über. Am gefragtesten ist er aber in den kalten Wintermonaten.
Das zu den Kreuzblütlern gehörende Gemüse, welches früher als Armenspeise galt, ist äusserst gesund. Wirz enthält beinahe gleich viel Vitamin C wie Orangen. Daneben liefert er auch B-Vitamine, welche gut für Haut und Nerven sind, sowie Provitamin A und Vitamin E. Wirz ist zudem reich an Mineralstoffen und Nahrungsfasern, die gut für die Verdauung sind. Von einigen der sekundären Pflanzenstoffen, die sich im Wirz finden, wirken antimikrobiell und cholesterinsenkend.
Allrounder in der Küche
Zum Rohverzehr sind die grünen Blätter zwar nicht geeignet, dennoch ist Wirz in der Küche vielseitig verwendbar: Kurz gedünstet passt er als Beilage vorzüglich zu Wild, Schweine-, Rind und Lammfleisch. Wirz lässt sich aber auch zu Suppen, Krautwickel oder Roulade verarbeiten. Und die feinen Innenblätter schmecken auch als Salat vorzüglich. Allerdings empfiehlt es sich, diese vorher kurz zu blanchieren. Wird dem Kochwasser zudem ein Teelöffel Natron beigegeben, ist der Wirz besser verdaulich.
Entzieht dem Boden viele Nährstoffe
Wirsing, wie Wirz in Deutschland genannt wird, wurde im 16. Jahrhundert erstmals erwähnt. Ursprünglich stammt er - wie alle Kohlarten - aus dem Mittelmeer-Raum. Nach Deutschland gelangte er aber erst im 18. Jahrhundert.
Wirz ist eine starkzehrende Pflanze. Das bedeutet, dass sie dem Boden reichlich Nährstoffe entzieht. Deshalb bedarf es einer ausreichenden Düngung. Charakteristisch für den Wirz ist seine Frosthärte: Auch Minustemperaturen überlebt die Kohlart unbeschadet.
Michael Wahl, lid