«Ich werde ihr nur eines mitgeben: mehr Verständnis für unsere produzierende Landwirtschaft», nimmt sich die Bäuerin Margrit Binder vor, bevor sie die Sozialarbeiterin und Veganerin Ailine Thiemann trifft. Auf ihrem kleinen Betrieb mit elf Galloway Rinder in Bisiokon (Zürich) empfängt sie die Andersdenkende freundlich und zeigt ihr den Hof.
Verhärtete Fronten zwischen Veganern und Bauern
Aber wie kam es zu dem Treffen? Die BauernZeitung publizierte Anfang Januar einen Artikel mit Argumenten für das Fleischessen. (Zum Artikel) Die vegane Szene wurde darauf aufmerksam und teilte den Artikel mit dem Urteil: Die Argumente seien abgelutscht und schon seit Jahren widerlegt. Viele Kommentare folgten und es zeigten sich verhärtete Fronten. Die Bauern, welche mit der Fleischproduktion ihren Lebensunterhalt verdienen und dem Tier ein hohes Mass an Tierwohl garantieren wollen standen der vegane Szene gegenüber, welche sich ganz gegen das Halten von Nutztieren ausspricht.
«Argumente für Höllen- oder Höhlenbewohner»
Ailine Thiemann stichelte auf Facebook: «Das sind Argumente für Höllen- oder Höhlenbewohner», Margrit Binder konterte: «Lasst doch alle das essen, was sie wollen und für richtig halten». Zusammen mit diesem Kommentar lud Binder alle, welche sich interessierten, auf ihren Hof ein. «Kommt doch mal schauen, wir arbeiten 17 Stunden pro Tag». Das liess sich die junge Veganerin Thiemann nicht zweimal sagen. Und es kam zum Showdown auf dem Hof von Margrit Binder. Dabei zeigte sich: Die beiden waren sich nicht in allem Uneinig.
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