AboZiel des STS ist die intensivere Integration von Labelfleisch im Gastronomie-Kanal. (Bild Pixabay)STSSTS-Tagung 2021: Tierwohl in der GastronomieFreitag, 28. Mai 2021 Die SV Group ist nach eigenen Angaben mit rund 300 Mensen, Mitarbeitendenrestaurants, vielen Restaurationsbetrieben sowie Hotels eines der grössten Schweizer Gastro-Unternehmen. Man sehe sich in der Verantwortung zur Förderung eines nachhaltigen Ernährungssystems, schreibt die SV-Group in einer Mitteilung. Daher wolle sie nun einen «bedeutenden Schritt» weitergehen.

Sukzessive Käfer statt BTS und RAUS

2022 habe der Anteil an Fleisch aus tierfreundlicher Haltung im Rahmen der Bundesprogramme BTS und RAUS in den SV-Restaurants bereits rund 70 Prozent betragen. Diesen Anteil will die Gruppe beibehalten, ab 1. März 2024 sollen BTS/Raus aber sukzessive vom IP-Suisse-Label abgelöst werden. «Es ist unser Ziel, mit dem gleichen Anteil an Tierwohlfleisch von 70 Prozent weiterfahren zu können, künftig aber Schweine- und Rindfleisch sowie Charcuterie auf IP-Suisse umzustellen», heisst es in der Mitteilung. Die Umstellung erfolge indes nicht punktuell, sondern schweizweit und an allen Standorten.

Nach Wiesenmilch und IP-Gemüse auch Fleisch mit Käfer

SV Schweiz hat laut Mitteilung bislang bereits auf Wiesenmilch und IP-Suisse-Gemüse gesetzt. Dass neu auch Fleisch hinzu kommt empfindet IP-Suisse-Präsident Andreas Stalder als Bestätigung für die Mehrleistungen, die die Bauernfamilien jeden Tag zum Wohle aller erbringen. Wie Stalder auf Anfrage der BauernZeitung erklärt, erhofft er sich mit der Umstellung von SV Schweiz auch eine gewisse Signalwirkung auf die übrige Gastronomie. «SV Schweiz wagt den Schritt zum Angebot von Mehrwertprodukten und nimmt dadurch eine Vorreiterrolle ein», erklärt er. In der Gastronomie zähle sehr oft nur der Preis. Stalder spricht vom grossen Ziel, die Schweizer Gastronomie auf die Nachhaltigkeitsschiene zu bringen.

«Wir müssen die Gastronomie auf die Nachhaltigkeitsschiene bringen.»

Andreas Stalder, Präsident IP-Suisse

Wichtiges Zeichen für die Branche

Freude herrscht auch beim Schweizer Tierschutz STS. Der Dachverband sieht die Umstellung bei der SV-Group demnach als wichtiges Zeichen für die ganze Gastro-Branche. Schliesslich zeige ein «so grosser Player» nun die Bereitschaft, Fleisch aus artgerechter Haltung als Hauptstandard zu definieren.

 

Starker Fokus auf vegan und vegetarisch

Die Umstellung auf IP-Suisse-Fleisch ist für die SV-Group Teil ihrer Strategie für ein nachhaltiges Ernährungssystem. Das Unternehmen hat sich der Planetray Health Diet als Ansatz verschrieben, in der die pflanzenbetonte Ernährung als besonders umweltschonend propagiert wird. Es hätten aber alle Lebensmittel – auch tierische – in der Planteray Health Diet ihren Platz, so die SV Group. Da es eine Frage der Menge sei und man keine Kunden bevormunden wolle, werde der Schwerpunkt auf ein attraktives, pflanzenbasiertes Menüangebot gelegt. Es soll die Kundschaft dazu bewegen, die nachhaltigere Wahl zu treffen.