Ethisch vertretbare und nachhaltige Lebensmittel seien gefragt, das zeige die in den letzten Jahren deutlich gestiegene Nachfrage nach Lebensmitteln auf pflanzlicher Basis. Fleisch, das aus tierischen Zellen im Labor gezüchtet wird, habe geringere Auswirkungen auf die Umwelt, komme ohne Massentierhaltung und Schlachtung aus, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung der Migros, von Givaudan und Bühler. Die Detailhändlerin, der Anlagenbauer und Aromenhersteller haben daher den «Cultured Food Innovation Hub» im Zürcher Kemptthal gegründet.
Start-Ups bestmöglich unterstützen
Das neue Unternehmen soll Technologie und Wissen bereitstellen, um andere auf ihrem Weg zu kultiviertem Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten oder in der Präzisionsfermentation zu unterstützen. Mit Einrichtungen für die Zellkultur und Biofermentation sowie einem Labor sind sowohl Produktentwicklung als auch die Markteinführung im Fokus. Die Inbetriebnahme ist für 2022 geplant.
«Bemerkenswerte Kombination der Partner»
Die drei Projektpartner haben sich der Nachhaltigkeit verpflichtet, heisst es weiter. Ihre gemeinsame Vision für eine nachhaltige Lebensmittelzukunft: Weniger Flächen- und Wasserverbrauch, Vorteile für Tierschutz, Sicherheit und Qualität in der Lebensmittelkette dank Laborfleisch. So wird Ian Roberts, Chief Technology Officer bei Bühler zitiert.
Die Kombination der drei Partner sei bemerkenswert, so das Votum Fabio Campanile von Givaudan:
- Migros mit ihrer Kompetenz in der Kundeninteraktion und der Marktbearbeitung
- Bühler mit Lösungen für Skalierung und Produktion von Lebensmitteln weltweit
- Givaudan mit viel Erfahrung und Wissen in Sachen Geschmack und Aromen
«Bahnbrechendes Potenzial»
Damit habe man ein «bahnbrechendes Potenzial, einen unglaublichen, positiven Einfluss auf die Welt zu haben», ist Matthew Robin, Geschäftsleiter Elsa-Mifroma bei der Migros-Industrie überzeugt. Der Markt sei bereit für grosses Wachstum im Bereich des Laborfleischs, denn die Konsument(innen) würden das Produkt und seine Vorteile zu begreifen beginnen.