Die Ebenen an den Juraseen und an der Aare waren seinerzeit zu weiten Teilen ein Sumpf. Immer wieder wurden Dörfer und Städte überflutet. Armut, Hunger und Sumpfkrankheit gehörten zum Alltag. Mit der ersten Juragewässerkorrektion verbesserten sich die Lebensbedingungen der Bevölkerung, wie am Festakt betont wurde.

Die Aare wurde in den Bielersee umgeleitet und der Nidau-Büren-Kanal wurde erstellt. Ein Netz von Binnenkanälen legte die Sümpfe trocken. Mit der zweiten Juragewässerkorrektion rund 100 Jahre später gelang es, die Wassermassen zu bändigen.

Heute ist das Seeland, insbesondere das Grosse Moos, die grösste Gemüseanbaufläche der Schweiz. Durch die Absenkung der Torfböden liegen gewisse Gemüsebauflächen unter dem Seespiegel, was dazu führt, dass diese Flächen ständig zu nass sind.

Peter Thomet, ein Ingenieur Agronom und Pflanzenbauspezialist, gründete gemeinsam mit einigen Landwirten und anderen Interessenten den Verein «Pro Agricultura Seeland», welchen er heute präsidiert.

An der LID-Fachexkursion «Wasser schonen, nutzen, zähmen» von heute Donnerstag, informierte er die landwirtschaftliche Fachpresse, was die Landwirte in der Region bewergt. Heute sei es so, dass oft Naturschützer ein «Zurück zur Natur fordern würden». Doch das sei falsch, meint der Agronom.

Dieses Gebiet sei ja erst durch die Menschen überhaupt zu dem geworden, was es heute sei. Dank der Juragewässerkorrektion und der landwirtschaftlichen Nutzung findet man heute eine grosse biologische Vielfalt. Darum will er gemeinsam mit den Gemüseproduzenten und Landwirten im grossen Moos dafür kämpfen, dass dieses Gebiet auch in Zukunft noch in gleichem Masse für die Nahrungsmittelproduktion genutzt werden kann.

jba