Die Ukraine wird bekanntlich auch die Kornkammer Europas genannt. Ihre Hauptexportprodukte aus der Landwirtschaft sind Weizen, Mais und Soja. Im Biosektor kommen Buchweizen, Dinkel, Raps, Sonnenblumen sowie Heidelbeeren und Holunderblüten hinzu. Vor dem Angriffskrieg durch Russland am 24. Februar 2022 war die Ukraine einer der drei wichtigsten Lieferanten von Bioware für die EU. Rund 95 % der Bioproduktion fliesst in den Export. Aber auch der heimische Markt erlebt ein stetiges Wachstum, vor allem bei Milch und Milchprodukten.
«In fast allen ukrainischen Supermärkten gibt es ein Grundsortiment von 500 Bioprodukten»
Auch wenn der Gesamtmarkt noch klein ist, so gibt es heute in fast allen ukrainischen Supermärkten ein Grundsortiment von rund 500 Bioprodukten. Dass die Ukraine in den letzten Jahren ein immer wichtigerer Bioplayer geworden ist, ist auch der schweizerischen Entwicklungszusammenarbeit zu verdanken. Seit 2005 investiertdas Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) in denukrainischen Biolandbau.Ziel des Projekts, dass das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) umsetzen wird, ist es, die Wertschöpfung von Biowaren innerhalb des Landes zu steigern und so langfristig Arbeitsplätze zu schaffen.
Der Biosektor in der Ukraine ist sehr stark
Im Moment ist noch unklar, welche Auswirkungen der Krieg auf den ukrainischen Biosektor hat. Klar ist aber, dass der Sektor sehr stark ist und die Ukraine deshalb ein wichtiger Biolieferant für Europa bleiben wird. Die lokalen Bauern, Verarbeiter und Händlerinnen sind gewillt, die Saat, die der Biosektor in den letzten zwanzig Jahren ausgesät hat auch in Zukunft zu ernten!