Im Sommer gehört das Grillieren für viele Schweizer einfach dazu. Ob Steaks, Würste oder Spareribs, oftmals greifen sie dabei zu Schweizer Schweinefleisch. Bei einer Annahme der Trinkwasser- und Pestizidverbots-Initiative müsste aber die Nachfrage vermehrt durch Import-Schweinefleisch gedeckt werden, schreibt Suisseporcs in einer Medienmitteilung.
Der Schweizer Tierwohlstandard ist höher
Dies hätte verheerende Folgen. Zum einen hätten Betriebe, die ihre Tiere nicht mit betriebseigenem Futter versorgen können, keinen Anspruch mehr auf Direktzahlungen. So auch für die Tierwohlprogramme BTS und RAUS. «Die entgangenen Tierwohlbeiträge müssten durch eine Intensivierung aufgefangen werden. Genau das Gegenteil, was die Initiantin Franziska Herren bezwecken will», heisst es in der Mitteilung. Ausserdem sei der Tierwohlstandard in der Schweiz deutlich höher als im Ausland. So hätten wir hierzulande einerseits das freie Abferkeln und die Kastration unter Narkose, andererseits seien Vollspaltenböden und das Kupieren von Schwänzen und Zähnen verboten.
Negative Auswirkungen auf die Umwelt
Zusätzlich hätte die Annahme eine Auswirkung auf die Biodiversität und den die Lebensmittelverschwendung. Schweizer Schweine verwerten bis zu 40 % der Nebenprodukte aus der Lebensmittelverarbeitung. Die Schliessung dieser Kreisläufe wäre mit den Initiativen jedoch nicht mehr möglich und hochwertige Futtermittel müssten vernichtet werden, heisst es weiter.
Auch müsste der Hofdünger durch importierten Kunstdünger ersetzt werden, wessen Herstellung fossile Energien erfordere. Der Hofdünger wirke sich zudem positiv auf die Bodenfruchtbarkeit aus und fördere die Humusbildung.
Die Selbstversorgung sinkt
Aktuell liege der Inlandanteil beim Schweinefleisch bei über 90 %, so Suisseporcs. Die Konsumenten hätten die Auswahl zwischen verschieden Labels und bereits heute werden 68 % der Mastschweine nach dem BTS-Standard und 60 % nach RAUS gehalten. Würden die Initiativen angenommen, wäre die Versorgungssicherheit mit Schweizer Schweinefleisch massiv gefährdet und die Auswahlmöglichkeit würden stark begrenzt, heisst es zum Schluss der Mitteilung.