Lachgas (N2O) gilt als rund 265-mal stärker in seiner schädlichen Klimawirkung als Kohlendioxid. Laut dem Bundesamt für Umwelt ist die Landwirtschaft die Hauptquelle für Lachgas in der Schweiz, vor allem beim Einsatz von Stickstoffdüngern entstehe es. Noch im Agrarbericht 2016 steht zu lesen, tierische Ausscheidungen seien für 11 Prozent der landwirtschaftlichen Lachgasemissionen verantwortlich. Agroscope geht vielmehr von der weniger als der Hälfte dessen aus.
Die Weide zeigt etwas anderes
Wie die Forschungsanstalt schreibt, stammen bisherige Studien zu den Emissionen von Kühen aus dem Ausland und sind zum Teil veraltet. Vor diesem Hintergrund führt man seit zwei Jahren eigene Messungen auf einer Kuhweide in Tänikon durch und stellte weniger Lachgas fest, als basierend auf bestehendem Wissen erwartet worden wäre. «Übers Ganze gesehen sind die Emissionen weidender Kühe deutlich geringer als bisher angenommen, sie machen nur etwa fünf Prozent der landwirtschaftlichen Lachgasemissionen aus.»
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Wetter und Boden sind entscheidend
Was sich auch zeigte, ist die starke Abhängigkeit der Lachgasemissionen von den äusseren Bedingungen. In nassen Jahren oder ebensolchen Klimazonen liegen die Messwerte demnach höher als bei trockenen Verhältnissen.
Die Situation bleibt gleich
Nach wie vor stamme sehr viel klimaschädliches Lachgas aus der Landwirtschaft, hält Agroscope fest. Die Situation bei den Treibhausgasen hat sich also nicht verbessert, wohl aber das Wissen um deren Entstehung. Ausserdem sollen die neuen Erkenntnisse für die Schweiz als Richtwerte in Emissionsinventare wie das grosse Treibhausgasinventar des Bafu einfliessen.