Dass die Himbeere verführerisch schmeckt, mag wohl kaum einer abstreiten. Ihre Bezeichnung als Beere hingegen muss man ihr aus botanischer Sicht aberkennen. Denn streng genommen ist die Himbeere keine Beere, sondern eine Sammelsteinfrucht. Das heisst, aus den zahlreichen Blütenblättern entwickelt sich jeweils eine Steinfrucht, die sich, wenn sie reif ist, als Ganzes ablöst.
Wirkliche Beeren dagegen bilden sich nur aus einem Fruchtknoten und enthalten normalerweise mehrere Samen pro Frucht. Die Himbeere ist laut Botanik also keine Beere, Bananen, Gurken und Tomaten hingegen schon.
Sommer- und Herbsthimbeeren
Die Rubus idaeus, wie die Frucht mit lateinischem Namen heisst, wird in Sommer- und Herbsthimbeeren unterteilt. Sommerhimbeeren tragen ihre Früchte von Mitte Juni bis Ende Juli an Trieben, die im Vorjahr gebildet haben. Bei den Herbsthimbeeren wachsen die Früchte an Trieben, die sich im selben Jahr gebildet haben und von Ende Juli bis Ende September geerntet werden.
Der Natur trotzen
Aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit blüht die Himbeere vom klimatisch rauen Alaska bis in heisse Gebiete Südostasiens. In unseren Wäldern trifft man die Himbeere häufig in wilder Form an.
Da ihr Anbau verhältnismässig simpel ist, wird sie auch stark kultiviert, sei es privat im Garten oder durch Obstbauern. Die Anbaufläche der Schweizer Himbeeren nahm über die vergangenen fünf Jahre hinweg zu und beträgt in diesem Jahr 169,8 Hektaren.
Auch die geerntete Menge stieg von Jahr zu Jahr und erreichte 2013 einen neuen Höhepunkt mit schweizweit 1'219 Tonnen, wovon die Hälfte (49,4 Prozent) in der Ostschweiz produziert wird. Die Ernte 2013 war gut, obwohl die Saison aufgrund der Wetterkapriolen im Frühjahr erst Anfang Juli anlief.
Das laufende Jahr verspricht durch den frühen Saisonstart Mitte Juni eine gute Ernte. Bisher wurden schon 276'682 Kilo Himbeeren geerntet. Und man darf sich auf weitere freuen.
Franziska Imhof, lid