Anlässlich der Wintertagung des Beratungsrings Gemüse im Seeland im bernischen Ins äusserten sich diverse Produzenten kritisch über die soeben verschärften IP-Richtlinien.
«Es geht einfach nicht auf»
Dabei waren es nicht einzelne Massnahmen, die sauer aufstiessen, sondern die Gesamtbetrieblichkeit der Anforderungen. «Es geht einfach nicht auf», sagt ein Produzent, der lieber nicht namentlich genannt sein möchte. Auf seinem Betrieb muss die gesamte umfangreiche Fläche alle Anforderungen von IP-Suisse erfüllen, mit einer Prämie vermarkten kann er aber lediglich 5 bis 10 Prozent des Gemüses, das er anbaut.
So produziert er IP-Rüebli, die bei Coop in drei verschiedenen Packungen verkauft werden – einmal mit Käfer, einmal als Suisse Garantie und schliesslich auch noch als Prix Garantie. Es gebe für ihn aber keine Alternative zur IP-Produktion. Um das ganze vertretbar zu machen, müssten die IP-Vorschriften aus seiner Sicht auf diejenigen Flächen beschränkt werden, wo effektiv eine IP-Prämie generiert werden kann.
IP-Suisse ist sich der Herausforderung bewusst
Bei der IP-Suisse ist man sich dieser Herausforderungen bewusst, wie Michael Amstalden, Gemüsespezialist auf der Geschäftsstelle erkärt. «Wir suchen dafür Lösungen», sagt er, «ganz so einfach ist es aber nicht». Der Gemüsemarkt sei sehr dynamisch und es brauche Lösungen, die für alle Beteiligten stimmten. Das sind neben Produzenten, Abnehmern und IP-Suisse auch weitere Stakeholder wie die Vogelwarte Sempach.