Die Qualitätsnormen sind ein Streitpunkt, insbesondere wenn es um die Vermeidung von Food Waste geht. Hohe Ansprüche an das Aussehen von Früchten und Gemüse führen dazu, dass im Grunde einwandfreie Ware nicht verkauft und im schlimmsten Fall entsorgt werden muss. Nun hat man sich in der Gemüsebranche geeinigt, in Zukunft mehr Toleranz an den Tag zu legen.
Umfassend überarbeitet
Zum ersten Mal seit 2014 haben der Verband Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP) und der Verband des Schweizerischen Früchte-, Gemüse- und Kartoffelhandels (Swisscofel) laut Mitteilung in mehrmonatiger Arbeit die Qualitätsnormen bei 65 Produkten überarbeitet. Die Anpassungen treten ab dem 1. Juni 2023 in Kraft.
Gegen Food Waste und für den Absenkpfad
Es geht wie eingangs erwähnt um die Reduktion von Food Waste, aber nicht nur. Man sieht den gemeinsamen Schritt auch als Beitrag zum Absenkpfad für Pflanzenschutzmittel und Nährstoffe. Ausserdem reagiert die Branche mit den angepassten Qualitätsnormen nach eigenen Angaben auf die Zunahme von Wetterextremen, die der fortschreitende Klimawandel mit sich bringt.
Von der Akzeptanz überzeugt
Da sich nun Handel und Produzenten geeinigt haben, dass auch Salat mit Blatträndern oder Zucchetti mit kleinstflächigen Schalenfehlern im Ladenregal landen sollen, bleibt nur noch der Konsument zu überzeugen. Doch Swisscofel-Direktor Christian Sohm gibt sich in der Mitteilung zuversichtlich: «Wir sind überzeugt, dass die Konsumierenden die neuen Normen begrüssen und akzeptieren werden.»