Auch dieses Jahr publiziert die Branchenorganisation Swiss Granum eine generelle Anbauempfehlung für die kommende Ernte 2025. Beim Brotweizen werde eine Aufteilung der Produktion auf die Klassen von 40 % TOP, 40 % Klasse I und 20 % Klasse II angestrebt, so Swiss Granum. In den einzelnen Weizenklassen bestünden jedoch seitens Abnehmer und Labels unterschiedliche Empfehlungen, die bei der Anbauplanung unbedingt zu berücksichtigen sind. 

Seit 2024 neue Höchstgehalte für Mutterkorn

Die Branchenorganisation erwartet, dass die Preiszuschläge und -abschläge für den Proteingehalt der Klasse TOP auch dieses Jahr bis an die Produzenten weitergegeben werden. Eine entsprechende Empfehlung zur Anwendung zwischen Produzenten und Sammelstelle sei seit der Ernte 2019 in den Übernahmebedingungen von Swiss Granum aufgeführt. Eine Diskussion zur Weiterentwicklung dieses Systems ab der Ernte 2025 ist laut der Organisation vorgesehen. 

Seit Februar 2024 sind die neuen Höchstgehalte für Mutterkornsklerotien und Ergotalkaloiden in Kraft. Zu deren Minimierung im Getreide formulierte Swiss Granum für alle Partner entlang der Wertschöpfungskette Handlungsempfehlungen.

Futterweizen und Körnerleguminosen im Bio gesucht

Zur Reduktion der Abhängigkeit vom Ausland bei den Futtermitteln wird eine Ausdehnung der Anbaufläche von Futterweizen, Körnermais und Ackerbohnen empfohlen. Flächen mit Gerste und Triticale hingegen seien zu reduzieren. Beim Anbau gilt es, die qualitativen Bedürfnisse der Abnehmer (Hektolitergewicht bei Gerste, Mutterkorn bei Triticale) zu berücksichtigen. Entsprechende Sorten führt die Liste empfohlener Sorten von Swiss Granum auf. Beim Futtersoja bestünden Verträge mit den Verarbeitern und die Nachfrage sei weiterhin hoch. 

Im Bio-Bereich seien Futterweizen und sämtliche Körnerleguminosen insbesondere Futtersoja gesucht. Bei den Bioackerkulturen gelte es dabei die Empfehlungen von Bio Suisse respektive die Vereinbarungen mit den Abnehmern zu beachten. Zudem sei ein Einstieg für neue Produzenten bei Bio-Raps möglich. 

Gute Nachfrage bei HOLL-Raps

Beim Raps und Sonnenblumen sind laut Branchenorganisation die Zuteilungen des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes (SGPV) massgebend. Wegen der guten Nachfrage sei man bei HOLL-Raps auf der Suche nach zusätzlichen Produzenten. Der Anbau erfolge hier im Vertragsanbau. Interessenten, die ihre Anbauflächen vergrössern möchten, können sich bei Agrosolution melden.

Informieren Sie sich bei den Sammelstellen:

Bei Anbauempfehlungen von Swiss Granum handelt es sich um nationale Mittelwerte zur Steuerung des Angebots in der Schweiz. Wegen der spezifischen Bedürfnisse der Verarbeiter sind jedoch regionale Unterschiede möglich. In diesem Zusammenhang werde von den Sammelstellen eine wichtige Rolle als Koordinations- und Informationsplattform übernommen, heisst es in der Mitteilung. Bei der Auswahl der Kultur und Sorten gelte es, die Qualitätsanforderungen und Empfehlungen der Abnehmer zu berücksichtigen. «Im Dialog mit den Sammelstellen gilt es, mit einem standortgerechten Anbau und einer entsprechenden Sortenwahl die Qualitätsparameter weiter gezielt zu beeinflussen», so die Branchenorganisation.