In den geburtenreichen Wintermonaten werden die Rindviehbetriebe vermehrt mit Nabelentzündungen konfrontiert. An oberster Stelle bei der Vermeidung solcher teils schmerzhafter Entzündungen steht die saubere Arbeitsweise, angefangen von der Geburt bis zur Kälberbox. Wichtig dabei ist, den Nabel nicht grundlos anzufassen, denn die Keime an den Händen können bereits ein Auslöser für Entzündungen sein. Also Finger weg vom Nabel.
Besser Schilf oder gutes Heu statt Stroh
In den allermeisten Fällen sei aber das Stroh schuld, sagt Birgit Gnadl, Tierheilpraktikerin aus Bayern (D). «Da Pilze im Stroh meist Auslöser für Nabelentzündungen sind, ist die Umstellung auf pilzfreie Einstreu zu empfehlen», sagt sie. Hier eigne sich beispielsweise ein Umstellen auf Schilf oder aber, eine Schicht gutes Heu einzustreuen; dieses sei hier sinnvoll eingesetzt. Da Pilze oft der Auslöser für Nabelentzündungen sind, ist es naheliegend, dass Antibiotika nicht die geeignete Therapie darstellt. Antibiotika habe eine Wirkung gegen Bakterien, aber nicht gegen Pilze. So passiere es gerne, dass bei einem Antibiotika-Einsatz innert kürzester Zeit neben dem Nabel auch die Gelenke befallen werden, erklärt die Naturheilpraktikerin. Treten auf einem Betrieb immer mal wieder Nabelinfektionen auf, rät Birgit Gnadl deshalb, einen Honig-Spray einzusetzen.
Ein Spray, der Jahre hält
Hier das Rezept: 350 ml warmes Wasser (30 ºC), 250 g regionalen Honig und 10 ml Propolis-Tinktur (in Drogerien erhältlich) vermischen und auf den Nabel aufsprayen. Der Spray bleibe flüssig und sei über viele Jahre hinweg haltbar. Er lasse sich wunderbar auch zum Enthornen einsetzen, denn Honig habe unzählige heilende Kräfte und werde gerne bei verschiedenen Wunden eingesetzt.