In der jüngeren Geschichte haben die Menschen immer globaleren Handel betrieben. Zuerst mit Waren, zunehmend auch mit Dienstleistungen. Damit Waren und Dienstleistungen im internationalen Wettbewerb verglichen werden können, hat man gemeinsame Normen und Standards festgelegt. Sobald Waren und Dienstleistungen nach einheitlichen Normen geprüft waren, galten sie als zertifiziert.
Das Anstreben der Vereinheitlichung
Später hat man angefangen gewisse Fähigkeiten von Menschen zu zertifizieren. Es waren sogenannte Sachverständige, deren Wissen in einem ganz bestimmten Bereich verwendet wurde. Die Zertifizierung hat stets die gleiche Grundidee: Einen geprüften einheitlichen Standard. Nun haben wir begonnen, Menschen in grossen Massen zu zertifizieren. Mit welchem Ziel? Um einen einheitlich geprüften Standard (-Menschen) zu erschaffen?
Welches Zertifikat ist als nächstes nötig?
Zurzeit wird nur der Aspekt «Gesundheit» zertifiziert. Doch was kommt als nächstes? Wird bald auch die Intelligenz zertifiziert? Ist dann der Zutritt an die Gemeindeversammlung nur noch demjenigen und derjenigen erlaubt, der oder die ein IQ-Zertifikat hat? Welches Gesundheitszertifikat kommt als nächstes? Gib es künftig das Ski-Abo nur noch gegen Vorweisen eines Fitness-Zertifikats zum Verhindern der vielen Unfälle?
Die Vielfalt der Menschen wird zerstört
All das führt zu nichts anderem, als zur Vereinheitlichung der Menschen. Und das ausgerechnet in einer Welt, in der es von überall her nach Diversity schreit. Was aber bringt es, wenn wir unter dem Namen der Vielfalt andauernd neue Geschlechter für einige Wenige kreieren, um dann mit neuen Zertifikaten die Vielfalt der Menschen zu zerstören? Und warum wehren sich eigentlich so wenige dagegen?