BauernZeitung: Frau Knellwolf, in ein paar Stunden ist Ihr Jahr als bestkochende Landfrau der Schweiz vorüber. Wie fühlen Sie sich?
Monika Knellwolf: Eigentlich sehr gut. Ich freue mich aufs Finale und auf meine Nachfolgerin.
Würden Sie noch einmal mitmachen? Weshalb oder weshalb nicht?
Ich würde sofort wieder mitmachen, es ist eine Lebenserfahrung. Ich kann allen, die studieren, ob sie sich zur Landfrauenküche anmelden sollen, nur empfehlen, es zu tun. Es ist ein tolles Erlebnis. Ich habe liebe Frauen kennengelernt, die jetzt meine Freundinnen sind. Ausserdem habe ich schöne Gegenden entdeckt und natürlich gut gegessen. Aber man muss es sich schon einrichten, um an sechs Wochenenden unterwegs sein zu können. Die Familie muss voll und ganz hinter einem stehen.
Hat sich wegen dem Sieg etwas verändert in Ihrem Leben und/oder in Ihrem Kochverhalten?
Mein Leben hat sich dadurch nicht verändert. Aber man wird viel darauf angesprochen und das von Menschen, die man nicht kennt und an Orten, wo man es nicht erwarten würde.
Beim Kochen habe ich den Mut gekriegt, Neues auszuprobieren. Ich koche gerne die Rezepte meiner Staffelkolleginnen nach. Einige Speisen sind fester Bestandteil in meiner Menuplanung geworden. Meine Familie schätzt das.
Wie und mit wem verbringen Sie den heutigen Finaltag?
Mein Mann und ich treffen meine Landfrauen-Kolleginnen mit ihren Männern in Zürich zum Mittagessen. Anschliessend fahren wir ins Fernsehstudio und sehen uns das Finale zusammen an. Die Final-Sendung ist absolut live.
Wer ist Ihre Favoritin und weshalb?
Ich kann keinen Namen nennen. Als Zuschauerin kann man ja nicht probieren und wir hören nicht alle Bewertungs-Kommentare der Landfrauen. Im Gegenzug kriegt man als Kandidatin am Tisch nicht mit, was in der Küche abläuft oder wie die Woche der Köchin war. Das ganze Drum und Dran hat also keinen Einfluss auf die Bewertung. Für mich ist man schon Siegerin, wenn man mitmacht.
Was geben Sie der Gewinnerin mit auf den Weg?
Sie soll die Zeit geniessen, die kommt. Diese ist intensiv und der Rummel ist gross. Ich bekam zum Beispiel ganz viel Post, auch von Heimweh-Appenzellern. Oder ich wurde beim Einkaufen um Kochtipps gefragt. Ich denke nicht, dass ich nach der Landfrauenküche besser koche, aber die Leute meinen das.
Wenn Sie wählen könnten, wen würden Sie gerne bekochen und mit welchem Menu?
Wenn ich für jemanden kochen will, lade ich die Person ein. Es sollen aber Leute sein, die es schätzen, gut zu essen. Erst letzthin habe ich Kollegen eingeladen und sie mit meinem Landfrauen-Menu verwöhnt.
Machen Sie sich Vorsätze fürs neue Jahr?
Nein. Ich bin zufrieden, wie es ist. Früher nahm ich mir jeweils Vorsätze vor, mit denen ich dann nach ein paar Wochen wie aufhörte. Wenn ich etwas machen will, tue ich es sofort. Man kann auch unter dem Jahr etwas verändern.
Interview Esther Thalmann