Die GV der Swiss Beef Region Ost hätte anfangs Januar 2022 an einem spannenden Ort stattfinden sollen. Es stand eine Tagung mit Fachreferaten und einer Besichtigung der Nutztierklinik am universitären Tierspital in Zürich auf dem Programm. Corona-bedingt wird jetzt, wie schon 2021, schriftlich getagt, was Präsident Oliver Engeli sehr bedauert. So fehle eine wichtige Plattform für Fragen, Anregungen und spannende Diskussionen. Die Unterlagen sind den Mitgliedern jetzt schriftlich zugestellt worden.
Gute bis sehr gute Preise
Weltweit seien die Erzeugerpreise für Rinder deutlich gestiegen, heisst es im Jahresbericht von Oliver Engeli. Die Ursache sieht er in einer kleineren Produktion bei gleichzeitig steigender Nachfrage. Zugleich sind die Importe infolge gestiegener Logistikkosten und Lieferproblemen aus Südamerika zurückgegangen. Engeli verweist auf die direkten Einflüsse mit den steigenden Energiepreisen, die sich auf die Futterpreise auswirken. Hohe Energiepreise würden die Ethanolproduktion beispielsweise aus Mais rentabel machen, so dass dieser dann als Futter fehlt.
Von einer erstaunlichen Entwicklung spricht Engeli bezüglich der inländischen Rindfleischpreise. Obwohl es in der Gastronomie immer noch nicht rund läuft, ist die Nachfrage nach Fleisch gross. Konkret heisst dies für die Ostschweizer Rindermäster, dass sie in den ersten elf Monaten 2021 als mittleren Preis für einen T3-Muni 10,18 Franken lösen konnten. Dies entspricht einer Zunahme von 91 Rappen (+11%) und ist der höchste Preis seit sechs Jahren.
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Erfreuliche Marktlage
Gleichzeitig setzten die Tränkerpreise zu einem Höhenflug an. Auch für Kühe gab es sehr gute Preise, die dann aber im Oktober etwas unter Druck kamen. Diese erfreuliche Entwicklung schreibt Engeli günstigen Rahmenbedingungen zu. So hat sich der Einkaufstourismus reduziert und die Schweizer verreisten weniger ins Ausland, was den Inlandabsatz begünstigte.
Grundsätzlich sprich Engeli bezüglich dem Labelmarkt von eine erfreulichen Marktlage. Bei den Tierwohlprogrammen sehe man, dass die Produktion mehr Menge anbieten könne, als der Konsument bereit sei, zu bezahlen. Beim Natura Beef besteht der Aufnahmestopp weiterhin. Innerhalb der drei Bankviehkategorien Muni (MT), Rinder (RG) und Ochsen (OB) stellt man aber bezüglich der Schlachtkörpermenge in Tonnen gewisse Veränderungen fest. So ist diese in den beiden Kategorien MT und OB von Januar bis November leicht um 2,3 respektive 1,7 Prozent gesunken, während jene für die Rinder um 0,6 Prozent angestiegen ist.
Namhafter Beitrag für den Abstimmungskampf
Die Verbandskasse ist gut gefüllt. Da im vergangenen Jahr diverse Aktivitäten nicht stattfinden konnten, resultierte ein Gewinn von 8000 Franken. «Wir haben für die Abstimmung über die Massentierhaltungs-Initiative im Budget einen namhaften Betrag reserviert, da wir diese Initiative nicht auf die leichte Schulter nehmen», schreibt Oliver Engeli. So sind im Budget 12‘000 Franken für die Abstimmungs-Kampagne eingestellt worden.
Fast 22'000 Tiere verkauft
Am Jahresbeitrag wird nicht gerüttelt. Pro Aktivmitglied wird 60 Franken eingezogen. Zusätzlich haben diese pro geschlachtetes oder Remontenplatz 60 Rappen abzuliefern. Bei je zwei Aus-und wieder Eintritten sind im Swiss Beef Region Ost 169 Rindfleischproduzenten aus den Kantonen Zürich, Schaffhausen, Thurgau, St. Gallen, den beiden Appenzell und Graubünden organisiert. Diese haben im vergangenen 21‘726 Tiere verkauft. Zudem gehören der Ostschweizer Sektion 36 Passivmitglieder an.