Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Nun ist es Mitte Juli und wir sind bereits sechs Wochen auf dem Berg. Eigentlich wäre ja geplant gewesen, dass hauptsächlich Martin und ich hier oben wären.
Käse rausnehmen bei 56 Grad
Für Martin ist es bereits der dritte Sommer auf Bummere. Ich finde es wirklich bewundernswert, dass ein so junger Mann (21) diese ganze Verantwortung tragen will und auch kann.
Jeden Tag nimmt er mit meiner Unterstützung den Käse heraus und wendet die Laibe mehrmals. Wobei mich das Herausnehmen am meisten «gruset». 56 Grad heiss ist die Käsemilch, wenn Martin mit seinen Armen das Käsetuch darin eintaucht, um den Käse herauszuholen. «Huere siech isch das heiss», sagte er noch bei einem der ersten Male. Ich muss
dabei nur die anderen zwei Zipfel des Käsetuchs halten und höchstens mit den Händen in die heisse Käsemilch.
Dank Corona in der Schweiz
Mittlerweile geht das Käserausnehmen für uns Hand in Hand. Seit einer Woche hat Martin aber noch eine andere Gehilfin beim Käsen. Nämlich unsere Praktikantin Alena Feuerstein. Die 17-Jährige kommt aus Österreich, genauer gesagt aus dem Vorarlberg. Zuhause hat ihre Familie ebenfalls einen Milchbetrieb mit 21 Kühen und einer Alp, wo sie käsen.
Alena macht ihr Abitur in Landwirtschaft und Ernährung, wozu ebenfalls ein Praktikum auf einem Landwirtschaftsbetrieb
gehört. Eigentlich hätte sie nach Norwegen gehenwollen, doch da machte ihr Corona einen Strich durch die Rechnung.
«Dann war für mich gleich klar, dass ich in die Schweiz auf eine Alp möchte.» Und so gelangte sie, mit Unterstützung
von Matthias Süess, zu uns auf die Bummere. Alenas Hilfe ist grossartig. Sie kannte die Kühe sehr schnell. Und auch in der Käserei macht sie einen guten Job.
Mit Martin und Alena und manchmal auch noch Martins Geschwistern Andrea und Toni, haben wir es hier auf der Alp meistens sehr lustig.