Steht auf Ihrem Hof bald ein Generationenwechsel an, so haben Sie sich bestimmt auch schon Gedanken gemacht, wie Sie Ihren Hof übergeben wollen. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten für eine Betriebsübergabe: So kann einerseits eine käufliche oder andererseits eine pachtweise Übergabe angestrebt werden. Die Gründung einer Generationengemeinschaft gilt ebenfalls als Vorstufe einer Hofübergabe und wird gerne von Eltern und deren Nachkommen als befristete Übergangslösung gewählt.
Verantwortung teilen
Vielerorts unterstützen die Kinder nach ihrer Ausbildung oder aber auch während einer auswärtigen Anstellung ihre Eltern bei den Arbeiten auf dem Hof. Diese Zusammenarbeit und die Entlöhnung müssen geregelt werden. Es besteht die Möglichkeit, die Mitarbeit über ein Anstellungsverhältnis zu regeln. Zeichnet sich ab, dass die mitarbeitenden Nachkommen auch an einer späteren Übernahme des Betriebes interessiert sind und die Eltern gerne die Verantwortung mit der jüngeren Generation teilen wollen, so kann die Zusammenarbeit über die Errichtung einer Generationengemeinschaft gelöst werden.
Meinungen respektieren
Diese Option ist aber nur sinnvoll, wenn beide Partner die Fähigkeit haben, Entscheidungen miteinander zu besprechen und andere Meinungen zu respektieren. Mit der Gründung einer einfachen Gesellschaft verpflichten sich alle Beteiligten als gleichgestellte Bewirtschafter, gemeinsam die Entscheidungen der Betriebsführung zu tragen. Alle sind verpflichtet, ihren Einkommensanteil selber zu besteuern und die Sozialleistungen selber zu begleichen.
Gewinn als Eigenkapital
Werden die Gewinnanteile jeweils nicht vollständig in Bargeld bezogen, so können sich die Parteien die Gewinne als Eigenkapital gutschreiben lassen. Gerade die künftigen Übernehmenden können sich dadurch finanzielle Mittel ersparen, die bei einer späteren käuflichen Übernahme zur Finanzierung dienen können. Mit einer einfachen Gesellschaft kann die Verantwortung auf mehrere Beteiligte verteilt werden. Somit kann sich die junge Generation Stück für Stück mit der neuen Verantwortung und der Betriebsführung vertraut machen.
Katrin Erfurt