Eine Annahme der Trinkwasser-Initiative würde die Schweizer Milchwirtschaft gegenüber der ausländischen Konkurrenz massiv schwächen, warnt die Branchenorganisation Milch (BOM) in einer Mitteilung.
Weniger Kühe, weniger Milch, höhere Preise
Da nur noch betriebseigenes Futter eingesetzt werden dürfte, würde eine normale Arbeitsteilung unter den Schweizer Produzenten verunmöglich und die Zahl der Milchkühe sinken. Die Folge davon wären gemäss BOM eine «wesentlich» geringere Milchmenge und damit ein höherer Preis für die daraus hergestellten Produkte.
Mehr Importe und Einkaufstourismus
Die kleineren Mengen inländischer Milch und die höheren Preise würden zu mehr Importen und vermehrten Einkaufstourismus führen, heisst es weiter. «Die Produktion im Ausland erfolgt meist weniger tierfreundlich als in der Schweiz, und es gibt rund 30-mal mehr Beanstandungen wegen Pestizidrückständen in importierten Lebensmitteln als in denjenigen, die im Inland hergestellt werden», gibt die BOM zu bedenken.
Sinnvolle Nutzung gefährdet
Zusätzlich gefährde die Pestizidverbots-Initiative die heutigen Hygienevorschriften, da viele Reinigungs- und Desinfektionsmittel verboten würden. Diese stellen gemäss BOM heute die Lebensmittelsicherheit in der Verarbeitung sicher.
Als ein weiteres Argument führt die BOM die sinnvolle Nutzung von Grünland ins Feld, die bei einer Annahme der Initiativen verschwinden würde, so die Prognose der Branchenorganisation. Dies, obwohl Topografie-bedingt auf 70 Prozent der Schweizer Landesfläche nur Gras wachse. «Wiederkäuer wie die Milchkuh veredeln es zu hochwertigem Protein für die menschliche Ernährung. Schon heute besteht die Futterration einer Schweizer Milchkuh überwiegend aus einheimischem Grünfutter», so die BOM.