Das ist ein wesentliches Ergebnis des Strategischen Forums zum Titel „Lebensmittel von morgen: Science and Fiction?“, das die Deutsche Agrarforschungsallianz (Dafa) vergangene Woche in Berlin durchgeführt hat.
Um einen spürbaren Beitrag zur globalen Ernährungssicherung zu leisten, müssten neue Nahrungsmittel flächeneffizienter als bestehende Produktionssysteme sein oder Materialien nutzen können, die bisher nicht genutzt würden, hiess es auf der Tagung. Die Nutzung von Grünlandaufwuchs oder Reststoffen für In-vitro-Fleisch oder Insekten sei denkbar, aber absehbar sehr aufwändig und nur wenig effizienter als Geflügel oder bestimmte Fischkulturen. Eine Änderung von Ernährungsgewohnheiten etwa im Sinne von weniger Fleischkonsum sowie die Vermeidung von Verlusten und Abfällen seien daher bis auf Weiteres die zielführenderen Wege zur Ernährungssicherung.
Grosser Forschungsbedarf
Gravierende Änderungen in der Landnutzung wären der Diskussion von rund 120 Experten aus Forschung, Verbänden, Ministerien und Behörden zufolge nur dann zu erwarten, wenn vor allem Rindfleisch durch Tofuprodukte, Insekten, Geflügel oder In-vitro-Fleisch ersetzt würden und Insekten sowie In-vitro-Fleisch soweit wie möglich aus Grünlandaufwuchs und Reststoffen produziert werden könnten. In beiden Produktionsverfahren bestehe jedoch noch grosser Forschungsbedarf über den gesamten Produktpfad, und zwar zur Erzeugung ebenso wie zur Abfallverwertung, den Treibhausgasemissionen, Rechtsfragen und Märkten.
Bei Insekten kämen Fragen hinsichtlich der Qualität und Lebensmittelsicherheit hinzu, bei In-vitro-Fleisch zur antibiotikafreien Herstellung der Nährstoffe. Auch hinsichtlich einer möglichen Verlagerung von Teilen der künftigen Agrarproduktion in den urbanen Raum gebe es noch grossen Klärungsbedarf.
AgE