Damit man Fleisch essen kann, müssen Tiere getötet werden. Das alleine ist für Tierrechtler und -schützer schon ein Skandal. Allerdings ist nicht nur das Töten der Tiere problematisch, sondern auch die Verwertung der Schlachtkörper lässt zu wünschen übrig. Die Zeiten, in denen auch Innereien regelmässig auf den Tisch kamen, sind längst vorbei. Stattdessen werden von der grossen Konsumentenschar Steaks, Filets und die schönen Muskelfleischstücke und Würste bevorzugt. Innereien auf des Schweizers Teller? Häufig Fehlanzeige! Aus den Überbleibseln wird stattdessen Tierfutter, Gelatine oder Wärme.
Vom Schnörrli zum Schwänzli
Gäbe es nicht Nicole Hasler und die «From-Nose-to-Tail»-Bewegung, man müsste sie erfinden. Denn sie wollen einen Gegentrend setzen. «From Nose to Tail» bedeutet von der Nase bis zum Schwanz und ist eine Verwertungsphilosophie beim Fleisch. Es geht darum, möglichst das ganze Tier zu verwenden. Fast hundert Teilnehmer wollten sich vergangene Woche am Fleischrindersymposium am Plantahof in Landquart GR selbst ein Bild machen, ob der Trend auch langfristig etwas taugt. Und Nicole Hasler liess nichts anbrennen. Die junge Ökonomin ist seit 2014 Bloggerin und Food-aktivistin. Wie sie sagt, wollte sie einen Gegentrend zur einseitigen Bloggerlandschaft setzen. Und sie fragte sich, weshalb nur noch wenige Stücke vom Tier begehrt seien. In der Folge setzte sie sich mit alten Rezepten auseinander und begann, die Gerichte in eine zeitgemässe Form zu übersetzen. Sie probierte die Rezepte aus, kochte und lud Freunde ein. Und sie teilte ihre Erfahrungen und das Gelernte über ihren Blog "Zum fressn gern" mit einer wachsenden Fangemeinde.
Vrena Crameri-Daeppen
Den ausführlichen Bericht über Nicole Hasler und das Fleischrindersymposium finden Sie in der aktuellen Ausgabe vom 19.Januar. Lernen Sie die BauernZeitung jetzt 4 Wochen kostenlos kennen und gewinnen Sie einen Reisegutschein im Wert von 3000 CHF.