Äussere Bedingungen beeinflussten 2020 den Fleischmarkt: Wegen der Corona-Pandemie fielen Einkaufstourismus wie auch Ferien im Ausland grösstenteils ins Wasser und wegen geschlossener Gastronomie kochten Schweizerinnen und Schweizer zuhause. Die Resultate sind deutlich:
- Insgesamt wurden 2020 in der Schweiz 5'600 Tonnen Fleisch mehr verbraucht als 2019.
- Die mittlere ortsansässige Bevölkerung, die es zu versorgen galt, stieg um 1,7 Prozent.
- Die zur Verfügung stehende Menge Fleisch aller Arten war um 1,3 Prozent höher als im Vorjahr.
- Der durchschnittliche Absatz von Fleisch im Detailhandel stieg um 11,6 Prozent, bei Fisch um 18,3 Prozent.
- Die Rezeptdatenbank schweizerfleisch.ch verzeichnete vier Mal mehr Besucher.
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Vor allem im Frühling, aber auch über das ganze Jahr gesehen wurde mehr Fleisch verkauft. (Grafik Proviande, Quelle Nielsen)
Die Produktion wurde angepasst
Während des Lockdowns im vergangenen März und April sowie im Mai war Geflügelfleisch besonders beliebt: der durchschnittliche Absatz war 11,6 Prozent höher als 2019. Da aus den oben genannten Gründen andere Fleischarten und -stücke gekauft und konsumiert wurden, musste sich auch die Produktion anpassen:
- Die verfügbare Menge Fleisch insbesondere bei Rind und Schwein war im Monat April geringer als im Vorjahr, stieg aber ab Mai wieder an
- Insgesamt war 2020 die Geflügel- und Schweinefleischproduktion höher als im Vorjahr, die Produktion von Kalbfleisch sowie von Fleisch von Verarbeitungskühen jedoch rückläufig.
- Hingegen wurden mehr Rinder, Muni und Ochsen geschlachtet.
Der Inlandanteil blieb laut Proviande konstant auf 81 Prozent. Nach dem Wegfall des Gatro-Kanals, der immerhin in normalen Zeiten 50 Prozent des Fleischabsatzes ausmacht, wurden im Frühling die Importe kurzfristig ausgesetzt. Um die Inlandproduktion zu stützen, fror man Fleisch aus der inländischen Produktion wurde zur Marktentlastung ein.
«Die Entwicklungen 2020 zeigten, dass im Fleischmarkt Produktion und Verarbeitung das Angebot auf die Nachfrage ausrichten müssen und können»,
schliesst Proviande aus den Zahlen für das Pandemie-Jahr.