Die Jahresauswertung der Proviande zeigt, wie viele Tiere welcher Kategorien im vergangenen Jahr geschlachtet wurden. Stark gestiegen ist im Inland die Schweineproduktion. Ebenfalls beim Grossvieh wurden fast 2000 Stück oder 0,5 Prozent mehr geschlachtet als im Vorjahr. Markant war hingegen die Abnahme bei den Kälbern, gut 9000 Stück oder 4,6 Prozent weniger wurden produziert. Wegen der Schliessung der Gastronomie war hier die Unsicherheit gross und die Nachfrage gering. Deutlich weniger Equiden wurden geschlachtet, nämlich 18,6 Prozent oder 324 Stück weniger. Dafür stieg bei den Ziegen die Inlandproduktion um 3,8 Prozent oder gut 1500 Stück, dies vor allem in Form von Ostergitzi.
Noch mehr Poulet
Der Blick in die Inlandanteile der Produktion zeigt insbesondere beim Poulet eine Trendwende. Nach Jahren des Anstiegs sank er im Zeitraum von Januar bis November um 0,8 Prozent auf 67,0 auf 66,2 Prozent. Der Gesamtverbrauch an Pouletfleisch stieg in diesem Zeitraum um 4,8 Prozent auf 118'268 Tonnen. Damit scheint der Poulethunger des Schweizer Volks weiterhin nicht gestillt. Die Importe stiegen um 8 Prozent auf 41'740 t. Auch im Privatverbrauch bleibt Poulet das Lieblingsfleisch, es kommt mit einem Anteil am Konsum von 22 Prozent weitaus am häufigsten auf den Tisch.
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Zu viel Schwein
Wie verheerend sich eine Steigerung des Inlandanteils auf den Markt ausüben kann, zeigte sich bei den Schweinen. Hier ist der Inlandanteil in der Zeitperiode von Januar bis November um 1,4 Prozent auf 94,1 Prozent gestiegen, mit den bekannten Folgen des Preiszusammenbruchs. Obwohl die Importe um 11,8 Prozent sanken, stand unter dem Strich mehr Schweinefleisch zur Verfügung, nämlich 171'883 t, das sind 1,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch der Konsument bekam die tieferen Schweinepreise im Laden mit. Durchschnittlich bezahlte er Fr. 18.95 je kg Schweinefleisch, 6,1 Prozent weniger als im Vorjahr.
Weniger Wurst
Trotz hohen Schlachtviehpreisen konnte der Konsument im Laden allgemein mit tieferen Preisen rechnen als im Vorjahr. Nur gerade das Rindfleisch wurde um 0,5 Prozent, das Kalb um 1,7 Prozent und das Lamm um 0,3 Prozent teurer. Alle anderen Preise sanken im Laden. Nach den Schweinen büsste das Wild am meisten ein, es galt im Schnitt noch Fr. 28.82 je kg, 5,1 Prozent weniger als 2020. Auffällig ist beim Blick in den Privatkonsum der starke Rückgang bei den Wurstwaren. Gut zwei Tonnen weniger Wurst, was ein Rückgang von 5,5 Prozent bedeutet, wurden von Januar bis November in den Privathaushalten gegessen. Dabei dürfte der verregnete Sommer und das fehlende Grillwetter eine Mitschuld tragen. Mit der Wiedereröffnung der Gastronomie sank der Fleischverbrauch in den Privathaushalten insgesamt um 1,7 Prozent. Einzig Rindfleisch kam etwas öfters auf den Tisch, der Verbrauch stieg im Privatkonsum um knapp 100 Tonnen.
Mehr Rindfleisch
Insgesamt ist der Fleischhunger der Bevölkerung weiterhin zunehmend. Die gesamte verfügbare Fleischmenge sank nur gerade beim Kalb und Schaf. Beim Grossvieh stieg die gesamte Fleischmenge inklusive Importe von Januar bis November um 1,4 Prozent auf 93 910 t, das sind gut 1300 t mehr als in der Vorjahresperiode.