Gemächlich trottet die Berner Sennenhündin Amélie dem Besuch entgegen. Dabei wedelt sie freudig mit dem Schwanz und bellt zur Begrüssung, während nebenan die jungen Ziegen am Gehege hochspringen. Sie erhoffen sich wohl eine Streicheleinheit oder einen Leckerbissen. Es ist den Tieren auf dem Hof Horbermatt in Oberbalm, nahe der Stadt Bern anzumerken, dass sie Besuch gewohnt sind. Denn auf dem Biohof mit Rinderweidemast und Ackerbau, den Melanie Ramser mit ihrem Mann Philipp und den drei Kindern Moana, Diego und Elio bewirtschaftet, gehören viele Besucher zum Alltag dazu. «Wir haben sehr gerne Leute und besonders Kinder», betont die 36-Jährige. Und so ist es nicht verwunderlich, dass es auf dem Betrieb Angebote für Schulklassen gibt, Kinder ihren Geburtstag feiern, Ferientage verbringen, und auch ganze Gesellschaften bis 50 Personen bewirtet werden können.

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Backen und Reiten mit Kindern

Dem Ehepaar ist es ein grosses Anliegen, Kindern den Zugang zur Landwirtschaft zu ermöglichen. «Auch Kinder aus nicht bäuerlichen Familien sollen einmal eine Ziege oder Kuh streicheln und im Heu toben dürfen», betont Melanie Ramser. Als Anbieter eines Ferienpass-Angebotes betreut sie während der Ferien an mehreren Tagen pro Woche bis zu 20 Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren auf dem Betrieb. Morgens wird etwa Brotteig geknetet, im Ofenhaus eingefeuert, und es werden Vorbereitungen für das Mittagessen getroffen. Dabei dürfen es auch einmal selbstgemachte Pommes Frites oder Pizza sein. Bei allem werden die Kinder eingebunden und sie können mithelfen oder auch den Betriebsleiter auf dem Traktor begleiten. Am Nachmittag stehen meist Ausritte auf dem Programm. Dazwischen bleibt viel Zeit zum Spielen, Zusammensein mit den Tieren und eben auch dem Toben auf dem Heustock.

Steckbrief
Name: Melanie Ramser
Alter: 36 Jahre
Beruf: Kauffrau und dip. Bäuerin
Landwirtschaftliche Nutzfläche:14 ha nach biologischen Richtlinien bewirtschaftet
Tierbestand & Betriebszweige: 20 Weidemastrinder, 2 Ammenkühe, 6 Kälber, 4 Pferde, 8 Ziegen, 1 Hund, 3 Katzen, Ackerbau, Waldwirtschaft, Dienstleistungen für Erwachsene und Kinder

Gegenseitig unterstützen

Nebst der Verpflegung der Familie, Gästebewirtung und Kinderbetreuung gehören zu Melanie Ramsers Aufgaben die Direktvermarktung und die Administration. «Dennoch haben mein Mann und ich keine starre Trennung», erklärt sie. Wenn nötig gehe sie auch in den Stall und Philipp helfe ihr ebenso bei ihren Aufgaben

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Grosse Mengen in neuer Küche

Dossier«SRF bi de Lüt – Landfrauenküche 2024»Freitag, 16. August 2024Das Kochen zusammen mit einer Kinderschar und auch für Gesellschaften gestaltet sich seit diesem Frühling für Melanie Ramser viel einfacher. Die Familie konnte nach  zweijähriger Bewilligungsphase einen grösseren Gastraum mitsamt Gastroküche an ihr Bauernhaus anbauen. In dieser Küche verbringt die Bäuerin, die heuer Teilnehmerin der Landfrauenküche ist, viel Zeit. Sie kocht gerne und das am liebsten für viele Leute. «Wenn schon, denn schon», erklärt sie im Interview und lacht dabei. Täglich sitzen mindestens acht hungrige Mäuler am Tisch. «Kochen ist für mich Erholung», erklärt die dreifache Mutter. Oftmals kocht sie auch grössere Mengen vor und friert sie ein, um an Tagen darauf zurückzugreifen, an denen nicht viel Zeit zum Kochen bleibt. Immer ist ihr jedoch eine gesunde, ausgewogene, regionale Küche ohne Fertigprodukte wichtig. 

Diese Kriterien stellte sie auch an ihr Menü für die Landfrauenküche. Wichtig war ihr zudem, eigene Produkte vom Hof zu verwenden. Sich zu bewerben hatte die Familie gemeinsam beschlossen. Die 14-jährige Tochter Moana wollte gerne einmal in der Landfrauenküche kochen. Als Küchenhilfe ihrer Mutter, konnte sie sich diesen Wunsch erfüllen. 

Für Melanie Ramser stellte es ein Privileg dar, sich bei den anderen Landfrauen hinsetzen und das Menü geniessen, statt dieses nur am Fernseher ansehen zu können. Auf die Dreharbeiten angesprochen, kommt die Bäuerin regelrecht ins Schwärmen. «Es hat mega gfägt, ich habe Orte gesehen, an denen ich noch nie war», freut sie sich. Die Teilnahme bei der Landfrauenküche bedeutete für sie Abenteuer, Auszeit und Tapetenwechsel.

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Mal aufgeräumt, mal chaotisch

Der Slogan der Familie Ramser lautet: Authentisch- einfach». Und genau das zu zeigen, war auch ihr Anspruch bei den Dreharbeiten auf dem eigenen Hof. Denn von aufgeräumt bis chaotisch könne bei ihnen alles vorkommen, verrät die Bäuerin. Mit den anderen Frauen sei sie sofort auf einer Wellenlänge gewesen. «Da war nichts gespielt, wir verstanden uns super», erklärt sie. Ihre Abwesenheit vom Hof für die Dreharbeiten bei den Landfrauen-Essen habe aber eine gute Planung erfordert. «Mein Mann hielt mir dafür den Rücken frei. So funktionieren wir eben, als Team», erklärt Melanie Ramser und strahlt dabei.

5 Fragen an Melanie Ramser
Mein Lieblingsessen als Kind: Rahmschnitzel mit Nudeln und Pfirsich mit Rahm.
Das esse ich (heute) nicht gerne: Meeresfrüchte, das koche ich auch nie.
Meine Küchenwunderwaffe: Ein gutes und scharfes Messer.
Meine Lieblingsarbeit in der Küche: Planen und Kochen. Ich schätze es, immer entscheiden zu können, was es zu essen gibt.
Diese Küchenarbeit finde ich öde: Nichts, alles gehört dazu. (Überlegt): Oder vielleicht den Chromstahl putzen in der neuen Gastroküche.

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«SRF bi de Lüt – Landfrauenküche 2024»: Wir sind für Sie dabei
Ab Freitag, 23. August, bis zum Finale am 11. Oktober berichtet die BauernZeitung zur Landfrauenküche

- Über jede Kandidatin gibt es ein grosses Porträt
- Nach der Sendung finden Sie online alle Rezepte der Sendung
- Mitraten und Gewinnen: Machen Sie ab dem 23. August mit bei unserem grossen Wettbewerb

Die Sendung «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche 2024» wird ab dem 23. August 2024 jeden Freitagabend (20.05 Uhr, SRF 1) ausgestrahlt

[IMG 5]Der grosse Wettbewerb zur «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche» 2024

Jede Woche stellen wir Ihnen eine Quizfrage zu den Kandidatinnen und verlosen tolle Preise im Gesamtwert von über 17’000 Franken, darunter 3x einen Retrokühlschrank von Sibir, 24x einen Akku-Fensterreiniger von Kärcher, 4x einen Titanium Chef Patissier XL von Kenwood und vieles mehr.
Zum Wettbewerb